Teleportation ist zwar nicht gänzlich unmöglich – aber realistisch aktuell nicht umsetzbar.

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Von einer Sekunde auf die andere enorme Distanzen passieren, ohne dabei auch nur einen Finger zu rühren: Die Vorstellung von Teleportation ist schon seit Jahrzehnten eine populäre, angetrieben durch unterschiedlichste Filme, Videospiele und Serien wie "Star Trek". In der Theorie gibt es zwei Möglichkeiten, wie dies zur Realität werden könnte – entweder eine Masse baut sich an einer bestimmten Position komplett ab und wird an einer anderen wieder rekonstruiert, oder aber eine Person wird in Daten übertragen und an der gewünschten Position wieder zu einer physischen Masse verwandelt.

Theoretisch nicht unmöglich

Was erstmal unmöglich klingt, spricht, wie sechs Wissenschafter 1993 gezeigt haben, zumindest nicht gegen die Gesetze der Physik. Chinesische Forscher konnten im vergangenen Jahr sogar, wie der "Guardian" berichtet, Photonen zu einem 300 Meilen weit entfernten Satelliten "teleportieren". Konkret nutzten sie das Phänomen der Quantenverschränkung, bei dem zwei Photonen, selbst, wenn eine enorme Distanz zwischen ihnen liegt, denselben Zustand teilen.

Ändert man dann den Zustand eines Photons, folgt der zweite – obwohl es keine sichtliche Verbindung gibt. Nun wird geforscht, wie das genutzt werden kann, um Informationen auf diese Weise zu übertragen. Trotzdem wäre die hier nötige Bandbreite, um ein "Quantum Internet" zu schaffen, noch lange Zeit jenseits des Möglichen, selbst, wenn es der Menschheit gelingt, herauszufinden, wie Atome und später Molekülen teleportiert werden könnten.

Massive Rechenleistung notwendig

Eine Studie der University of Leicester aus dem Jahre 2013 hat erfasst, wie viel Rechenleistung es benötigen würde, um einen Menschen zu beamen: Eine einzige Zelle besteht umgerechnet aus zehn Milliarden Bits. Entsprechend bräuchte die Teleportation eine enorme Datenmenge, die bei dem aktuellen Stand der Technik nicht sinnvoll übertragen werden könnte – der Transfer würde Millionen Jahre dauern.

Zudem ist nicht selbstverständlich, ob man die Übertragung überhaupt überleben würde. Und sollte auch das gelöst sein, stellt sich die Frage, ob die Person, die von x verschwindet und bei y wieder auftaucht, noch dieselbe ist. Der Physiker Michio Kaku glaubt jedenfalls, dass Teleportation in den nächsten 100 Jahren möglich sein wird – etwa könnten die Daten mit Röntgenstrahlen übertragen werden. (red, 12.6.2018)