Real Madrid und Co sollen nicht um ihre Fernseheinnahmen gebracht werden – deshalb horchte die spanische Liga Fußballfans aus.

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Die offizielle App der spanischen Fußballliga La Liga nutzt das Mikrofon von Usern, um eine illegale öffentliche Übertragung von Inhalten aufzuspüren. Das ging aus ihren Nutzungsbedingungen hervor, die im Zuge der EU-Datenschutzgrundverordnung Ende Mai überarbeitet werden mussten. Die Liga versuchte durch Audiofragmente von Spielübertragungen und GPS-Daten Wirtshäuser zu finden, die ohne Lizenz Fußballspiele zeigten.

Verluste in Höhe von 150 Millionen Euro

Laut eigenen Angaben entgehen der Liga durch derartige Geschäftspraktiken Einnahmen von rund 150 Millionen Euro. Bislang hieß es, die App nutze das Mikrofon für "Publikumsanalysen". Die DSGVO sieht jedoch vor, dass alle Verarbeitungsmechanismen in einfachen Worten dargelegt werden. Daher musste die Liga nun mehr Transparenz zeigen.

Heftige Kritik

Das Ausspähen von Usern sorgt nun für heftige Kritik. Die App hat rund zehn Millionen Nutzer auf Android. Die Liga versicherte laut der Tageszeitung "El País", dass die Nutzerinhalte anonymisiert und nie aufgezeichnet werden. (red, 11.6.2018)