1 Menschlicher Taifun Zehntausend Gesten von 23 Tänzern und Tänzerinnen in einer Stunde. Im Stück 10.000 gestes des französischen Choreografen Boris Charmatz soll sich nichts wiederholen. Hier ist das Prinzip des Nichtwiederholens eine Breitseite gegen das Steckenbleiben im Wiederholungszwang. Wie ein menschlicher Taifun schiebt sich hier eine Komplexität aus vielen Ereignissen durch Mozarts Requiem. (ploe)
Gösserhallen, 13.-15. 6., 20.30

2 Große Gefühle Ein junger Mensch im Rausch der Möglichkeiten: "Warum sich nicht in 25 Leute zugleich verlieben?" Das passt zum Klischee von der Jugend: große Gefühle. Auf der anderen Seite: die müden Erwachsenen in Tschechows Drama Onkel Wanja. Auf Basis des Klassikers hat das Performancekollektiv Superamas ein Stück mit Jugendlichen vorbereitet und diese nach ihren Perspektiven auf die Gegenwart gefragt. (ploe)
Halle G, Museumsquartier, 15.-17. 6., 20.30

3 Grenzgängerin Dass man sich zu Tode siegen kann, zeigt Sartres Bearbeitung von Euripides' Die Troerinnen, die den Krieg um Helena nicht nur als Ende Trojas, sondern als Katastrophe für die griechischen Sieger zeigt. Ong Keng Sen fügt dem in seiner von Sartre inspirierten Inszenierung Trojan Woman einen Schuss Genderpolitik hinzu: Helena als Grenzgängerin zwischen den Geschlechtern. (steg)
Theater an der Wien, 16.-18. 6., 19.30

(11.6.2018)