Ägyptische Falkenmumie entpuppt sich als Fötus mit schwerer Fehlbildung

Die Alten Ägypter mumifizierten nicht nur ihre Toten, auch heilige Tiere wurden für die Ewigkeit rituell einbalsamiert. Hauptsächlich handelte es sich um Katzen,- Krokodil- und Falkenmumien, wie Archäologen durch mittlerweile recht zahlreiche Funde belegen konnten. Ein entsprechendes Stück mit der Nummer EA 493 im britischen Maidstone Museum wurde aufgrund der Aufmachung bislang in die selbe Kategorie eingeordnet: Unter den Experten der altägyptischen Sammlung galt das rund 2.100 Jahre alte Objekt aus der Ptolemäerzeit nicht zuletzt wegen seiner aufgemalten Falkensymbole als Greifvogelmumie.

Computertomographische Scans enthüllten nun aber eine Überraschung: Statt eines Vogels entdeckten die Wissenschafter auf den Aufnahmen menschliche Überreste. Genauere Analysen durch den Mumienfachmann Andrew Nelson von der Western University in Kanada erzählen schließlich eine tragische Geschichte: Bei der Mumie handelt es sich um einen männlichen Fötus, der spätestens in der 28. Schwangerschaftswoche höchstwahrscheinlich tot zur Welt gebracht wurde. Sein Kopfbereich wies schwere Missbildungen auf, der Schädel war nicht zugewachsen und ähnliche Fehlbildungen zeigten sich auch an der Wirbelsäule. Die Experten schließen daraus auf einen Fall von Anenzephalie – es ist damit erst die zweite bekannte Mumie überhaupt, die derartige Eigenschaften aufweist.

Warum der Fötus einbalsamiert worden war, stellt die Forscher allerdings vor ein Rätsel, ebenso wie die Falkensymbole auf der Außenseite. Einer derartigen Behandlung könnte zugrunde liegen, dass Föten im Alten Ägypten mitunter auch als Talismane verwendet wurden, meint Nelson.

Fotos: Maidstone Museum/Western Universit

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Bienen verstehen das Konzept der Zahl Null

Das Zahlenverständnis von Bienen übersteigt in gewisser Hinsicht sogar jenes von Menschen: Ein Team um Adrian Dyer von der RMIT University in Melbourne konnte nun in einer im Fachjournal "Science" veröffentlichten Studie nachweisen, dass die emsigen Pollensammler das abstrakte Konzept der Null verstehen – Kleinkindern unter vier Jahren ist dieses mathematische Prinzip dagegen noch fremd.

Im Rahmen der von den australischen Forschern durchgeführten Experimenten erkannten die Insekten, dass ein leeres Bild einen niedrigeren Zahlenwert beinhaltet als ein Bild mit einem oder mehr Punkten. "Damit demonstrieren die Bienen ein Verständnis dafür, dass der Zahlenwert Null am unteren Ende des Zahlenstrangs liegt", erklären die Wissenschafter.

"Die Erkenntnis, dass Bienen ein so fortgeschrittenes Verständnis von Zahlenwerten besitzen, war angesichts ihres kleinen Gehirns wirklich überraschend", meint Koautorin Aurore Avarguès-Weber von der Universität Toulouse. Offensichtlich seien große Gehirne nicht unbedingt notwendig, um mit Zahlenwerten umzugehen, schreiben die Forscher in ihrer Arbeit.

Foto: AP/Gyorgy Varga

Erdgroße Exoplaneten mit wenig Chance auf Leben

Spanische Astronomen haben in den Daten der Nasa-Mission Kepler zwei bisher unbekannte Planetensysteme entdeckt. Eines davon besteht aus einem Roten Zwergstern, der von zumindest drei annähernd erdgroßen Exoplaneten umkreist wird. Wie die Forscher um Javier de Cos von der Universität Oviedo in den "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" berichten, befindet sich das System K2-239 im Sternbild Sextant und ist etwa 160 Lichtjahre von der Sonne entfernt.

Die größenmäßige Ähnlichkeit zu unserem Heimatplaneten bedeutet allerdings nicht, dass auf diesen Welten tatsächlich lebensfreundliche Bedingungen herrschen: Alle drei Exoplaneten umrunden ihr Zentralgestirn in so geringem Abstand, dass die dortigen Oberflächentemperaturen Leben eher verhindern dürften.

Illustr.: Gabriel Pérez Díaz, SMM (IAC)

Immer weniger Schmetterlinge

Im nord- und mitteleuropäischen Raum ist Österreich das Land mit den meisten Schmetterlingsarten: Insgesamt rund 4.070 Spezies wurden hierzulande bisher registriert – doch mehr als die Hälfte davon ist vom Aussterben bedroht. Intensivierte Landwirtschaft, Bodenverbrauch und Klimaerwärmung führten vor allem in den Tälern der Alpen zu einem bedeutenden Rückgang, wie aus der nun von der Stiftung Blühendes Österreich und GLOBAL 2000 vorgestellten Studie "Ausgeflattert III" hervorgeht.

Ein weiteres, großes Problem, das Schutzmaßnahmen gegen das Artensterben verhindern würde, seien fehlende Daten für die Wissenschaft, kritisiert Schmetterlingsexperte und Verfasser der Studie, Peter Huemer: "Wir brauchen mehr als nur punktuelle Zahlen, Daten und Fakten, um effektive Schutzmaßnahmen zu treffen." Einen hilfreichen Beitrag könnte eine Schmetterlingsapp leisten, die mittlerweile bereits von rund 10.000 Menschen genutzt wird. Die User fotografieren dabei Schmetterlinge in der Natur, laden das Foto hoch und versehen es mit der Ortsangabe. So können die Tiere verifiziert werden und aufzeigen, wo sich welche Schmetterlinge aufhalten.

Foto: APA/Blühendes Österreich

Altägyptische Recheninstruktionen basieren auf babylonischer Astronomie

Altägyptische Himmelsbeobachter kannten den Lauf der Planeten offenbar besser, als bisher vermutet. Ein Team aus Wissenschaftshistorikern und Ägyptologen um Andreas Winkler von der Universität Oxford stellte anhand einer Analyse von zwei Inschriften auf Tonscherben erstmals fest, dass die damals gebräuchlichen Recheninstruktionen auf der Grundlage babylonischer Astronomie basieren.

Die untersuchten Texte wurden vermutlich zwischen 1 und 50 unserer Zeitrechnung in demotischer Sprache verfasst. "Die Instruktionen befassen sich mit der Himmelsposition des Planeten Merkur und stimmen mathematisch exakt überein mit Verfahren, die einige Jahrhunderte zuvor erstmals in Babylonien angewandt wurden", erklären die Forscher. "Allerdings benutzen die Verfasser der ägyptischen Texte ein alternatives Rechenverfahren, das aus Babylonien nicht bekannt ist: Sie hatten es entweder aus einer bislang noch unbekannten Quelle übernommen oder selbst aus den babylonischen Verfahren entwickelt."

Foto: Ashmolean Museum Oxford

Trojas Pferd

So in etwa stellen sich die Betreiber des Knauf-Museums im unterfränkischen Ipohofen das legendäre Trojanische Pferd vor. Das sechs Meter hohe Holzpferd soll für die am 15. Juni startende Sonderausstellung "Heinrich Schliemann Troja" werben. Ob es das Troja aus Homers Epos tatsächlich gegeben hat, ist bis heute unklar, ganz zu schweigen vom ikonischen Pferd, das sich zumindest in der Legende als kriegsentscheidend erwiesen hat.

Einer glaubte jedenfalls ganz fest an die Existenz der Stadt an der kleinasiatischen Westküste: Der vermögende deutsche Kaufmann Heinrich Schliemann grub seit 1871 in der Nähe von Hisarlık in der Westtürkei nach den Überresten Trojas. 1873 verkündet er einen Erfolg: Schliemann und seine Helfer entdecken ein Stadttor (nach seiner Interpretation das Skäische Tor der Ilias), von dem eine breite Straße zu einem von ihm als Palast des Priamos gedeuteten Haus führt, in dessen Nähe am 31. Mai 1873 der sogenannte Schatz des Priamos gefunden wird.

Bis heute ist Heinrich Schliemanns Bedeutung – Schatzgräber oder Pionier archäologischer Forschung – ebenso umstritten wie die Frage, ob die von ihm ausgegrabene Stadt tatsächlich das homerische Troja war. Das Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte besitzt weltweit die größte Sammlung archäologischer Funde aus Schliemanns Grabungen in Troja. Die Ausstellung im Knauf-Museum Iphofen zeigt nun Exponate aus dieser Sammlung, thematisiert die Person Heinrich Schliemann, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse sowie das Schicksal des Priamos-Schatzes.

Foto: APA/AFP/dpa/KARL-JOSEF HILDENBRAND

Auch Exomonde könnten lebensfreundlich sein

Auf der Suche nach Leben auf Planeten außerhalb unseres Sonnensystems gilt die Aufmerksamkeit vor allem kleinen, erdähnlichen Gesteinswelten in den habitablen Zonen ihrer Sternsysteme. Dabei sollte man jedoch auch Gasriesen verstärkt ins Auge fassen, raten Astrobiologen. Immerhin dürften diese – so wie auch in unserem Sonnensystem – über zahlreiche Monde verfügen, die durchaus ebenso mit lebensfreundlichen Bedingungen gesegnet sein könnten. Wie nun ein Team um Stephen Kane von der University of California, Riverside und Michelle Hill von der University of Southern Queensland im "The Astrophysical Journal" berichtet, konnten in Kepler-Daten 121 Gasplaneten ausfindig gemacht werden, die sich nahe genug an ihrem Heimatstern befinden, um die Existenz von flüssigem Wasser zu gewährleisten. "Solche Exomonde könnten sogar noch bessere Voraussetzungen für das Leben bieten als erdartige Planeten, meinen die Wissenschafter. Denn sie würden ihre Energie nicht nur von ihrem Zentralgestirn beziehen, sondern auch von der Strahlung, die von ihrem Mutterplaneten auf sie reflektiert wird."

Illustr.: Jay Friedlander/Britt Griswold/NASA/GSFC

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Mikroplastik erreicht die Antarktis

Die Verschmutzung durch Plastik und Chemikalien ist nach Angaben von Greenpeace bereits in entlegenen Gewässern der Antarktis nachweisbar. Anfang dieses Jahres entnommene Wasserproben enthielten fast lückenlos Mikroplastik. Im Schnee fanden sich überdies zuhauf giftige Stoffe wie PFAS bzw. PFC, mit denen Outdoor-Bekleidung beschichtet wird. "Selbst die letzten weitgehend unberührten Ökosysteme unserer Erde wie die Antarktis sind betroffen", erklärt Nunu Kaller von Greenpeace Österreich. Jährlich gelangen ihren Angaben zufolge bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikmüll allein vom Land in die Ozeane.

Die Wasser- und Schneeproben wurden während einer dreimonatigen Schiffsexpedition an unterschiedlichen Orten in der Antarktis entnommen. Die Ergebnisse der Analyse "bestätigen eine Kontamination durch Mikroplastik und persistente Chemikalien (PFAS) in abgelegenen Regionen rund um die Antarktische Halbinsel und die Bransfieldstraße. Darunter befinden sich auch Gebiete, die wegen ihrer Bedeutung für die Tierwelt als schützenswert eingestuft werden", hielten die Umweltschützer fest.

Foto: REUTERS/Pauline Askin

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Fische schwimmen in Schwärmen effizienter

Was ohnehin naheliegend klingt, haben Forscher vom Schweizer Computational Science & Engineering Lab (CSElab) mit harten Fakten bestätigt. Die Wissenschafter simulierten das komplexe Zusammenspiel von schwimmenden Fischen und ihrem Strömungsumfeld. Bisher wurden derartige Simulationen mit stark vereinfachten Modellen durchgeführt, weil die Berechnung der Fluiddynamik zu aufwendig war, berichtete die ETH Zürich. Dank dem Supercomputer "Piz Daint" am Nationalen Hochleistungsrechenzentrum der Schweiz (CSCS) war nun erstmals eine rechenintensive Simulation ohne Vereinfachungen möglich. Zudem kam ein Algorithmus des verstärkenden Lernens zum Einsatz. Dabei erlernen die Agenten durch Belohnung, eine optimale Strategie zu entwickeln, um ihr Ziel zu erreichen.

Die Forscher nutzen den Algorithmus, um die Fische auf ein optimales Schwimmverhalten zu trainieren. Die simulierten Tiere konnten autonom entscheiden, wie sie auf die unsteten Strömungsfelder, die ihre Artgenossen erzeugten, am effizientesten reagieren. Das Ergebnis war letztlich eine Überraschung: Es zeigte sich, dass die Fische, um Energie zu sparen, in der Wirbelströmung der anderen geschwommen sind, auch wenn es ihnen möglich gewesen wäre, unabhängig voneinander zu schwimmen. "Intuitiv nimmt man an, dass die Fische den unruhigen Bereichen ausweichen und in ruhigen Bereichen schwimmen. Doch stattdessen lernen sie, direkt in die Wirbel hinein zu schwimmen", sagte Siddhartha Verma von der ETH Zürich.

Foto: AP

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Kreuzigungsbeweis

Obwohl die Kreuzigung als Hinrichtungsmethode in der Antike literarisch vielfach belegt ist, existieren bis heute kaum archäologische Nachweise für diese grausame Folter. Nun aber haben Archäologen in Norditalien ein rund 2.000 Jahre altes Skelett aus der Römerzeit freigelegt, das als direkter Beweis für eine Kreuzigung gelten könnte.

Wie die Forscher um Emanuela Gualdi von der Università di Ferrara im Fachjournal "Archaeological and Anthropological Sciences" berichten, fanden die Wissenschafter im Fersenbein des Toten ein rund neun Millimeter breites Loch, das den gesamten Knochen auf einer Länge von 24 Millimetern durchdringt und somit auf einen Nagel hindeutet, den das Opfer auf einem Kreuz fixiert haben dürfte.

Foto: AP/Fernando Llano

Tarnkappe gegen Sonarortung

In der Science Fiction und Fantasy gehören sie zum Standardrepertoire, in Wirklichkeit dagegen mühen sich Wissenschafter noch mit ihrer Realisierung ab: Die Rede ist von Tarnvorrichtungen, die Gegenstände gleichsam unsichtbar machen können. Die bisherigen Erfolge im optischen Bereich sind buchstäblich winzig. Forschern ist es meist nur gelungen, sehr kleine Objekte mithilfe sogenannter Metamaterialien zum Verschwinden zu bringen. Ein Tarnmantel, der auch Personen verbergen könnte, funktioniert vorerst nur in einem kleinen Bereich des Lichtspektrums.

In der Akustik ist man bei Tarnkappen dagegen schon ein Stück weiter: Ein Team um Yang Jun von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking hat nun in den "Applied Physiks Letters" einen Tarnmantel vorgestellt, der dreidimensionale Objekte unter Wasser für Schallwellen unsichtbar macht. Der akustische Schild, eine achtseitige Pyramide mit jeweils 92 Stahlstreifen, ist so aufgebaut, dass er Wellen so reflektiert, als würden sie von einer flachen Ebene zurückgeworfen. Damit werden Gegenstände darunter für Unterwasserortungsinstrumente wie Sonar nicht mehr nachweisbar.

Illustr.: IOA

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Neue These zum Yellowstone-Supervulkan

640.000 Jahre ist es her, dass der Yellowstone-Supervulkan ausbrach und dabei eine Caldera schaffte, die 80 Kilometer lang und 55 Kilometer breit ist. Über den geologischen Ursprung dieser Eruption ist man sich bis heute nicht im klaren. Lange Zeit vermuteten Geologen eine gigantische Magmakammer im Erdmantel als Ursache, aus der heißes Gestein durch den Schlot eines Mantel-Plumes zur Oberfläche gelangt. Eine US-amerikanische Geophysikerin widerspricht nun allerdings dieser Hot-Spot-Theorie.

Gemeinsam mit Kollegen berichtet Ying Zhou vom Department of Geoscience der Virginia Tech in Blacksburg in der Fachzeitschrift "Nature Geoscience", dass der Untergrunds unter dem Yellowstone-Gebiet offenbar komplexer ist als gedacht. Anhand einer neuen Analysemethode kamen Zhou und ihre Kollegen zu dem Schluss, dass sich unter der Region ungewöhnliche Gesteinszonen verteilen, die die Forscher als Bruchstücke einer uralten ozeanischen Platte interpretieren. Die Positionen dieser Plattenfragmente passten ziemlich exakt zu den Orten, an denen der Yellowstone-Supervulkan in der Vergangenheit ausgebrochen war.

Foto: AP/Ryan Molde

Planeten mit Potenzial in nächster Nähe

Das unserer Sonne nächstgelegene System könnte durchaus Planeten mit lebensfreundlichen Bedingungen beherbergen. Das geht jedenfalls aus Daten hervor, die das Röntgenteleskop Chandra der Nasa in den vergangenen zehn Jahres von dem rund vier Lichtjahre entfernten Dreifach-Sternsystem Alpha Centauri gesammelt hat. Wie ein Team um Tom Ayres von der University of Colorado Boulder nun verkündet, dürften die Planeten, die einen der Sterne des Systems umkreisen, von den lebensfeindlichen Röntgenstrahlen des entsprechenden Muttergestirns weitgehend verschont bleiben.

Foto: Zdenek Bardon; X-ray: NASA/CXC/Univ. of Colorado/T. Ayres et al.

Klosterschwestern retten seltenen Molch

Das Axolotl ist nur eines von zahlreichen ungewöhnlichen Amphibien, die in Mittelamerika vom Aussterben bedroht sind. Dumerils Querzahnmolch (Ambystoma dumerilii) etwa ist mindestens ebenso faszinierend, hat aber im Unterschied zu seinem bekannteren nahen Verwandten eine gute Chance, als Spezies langfristig zu überleben – und das, obwohl weniger als 100 Exemplare in der freien Wildbahn vermutet werden.

Die positive Zukunftsperspektive ist nämlich den Klosterfrauen in der Stadt Pátzcuaro zu verdanken, die den Molch bereits seit 150 Jahren züchten und so für seine Vermehrung und genetische Diversität sorgen. Artenschutz ist allerdings nicht der Hauptbeweggrund der Nonnen. Vielmehr geht es ihnen um ein bestimmtes Sekret, das der Lurch abgibt und aus dem die Frauen einen Hustenstaft herstellen.

Foto: Chester Zoo

Astronauten-Fußspuren erwärmten den Mond

Als US-Astronauten der Apollo-Missionen 1971 und 1972 Temperatursensoren im Mondboden installierten, waren die gemessenen Resultate reichlich kurios: Den Daten zufolge erwärmte sich das Gestein unter der Oberfläche in den 1970-er-Jahren um bis zu zwei Grad Celsius – die Ursache dafür war bislang rätselhaft. Nun aber lieferte ein Team um Seiichi Nagahara von der Texas Tech University eine plausible Erklärung dafür.

Wie die Forscher im "Journal of Geophysical Research Planets" berichten, ergaben die Analysen von insgesamt 440 Magnetbänder voller bisher unbekannter Temperaturdaten, dass die mysteriöse Erwärmung von den Apollo-Astronauten selbst verursacht wurden. Deren Fußspuren erwiesen sich nämlich als dunkler als das umgebende Gestein. Damit absorbierte der Boden rund um die Temperatursensoren mehr Sonnenwärme als die Areale, die nicht von den Raumfahrern betreten worden waren.

Foto: Nasa

Jupiters Blitzrätsel gelöst

Dass in der Atmosphäre des Jupiter Blitze entstehen, weiß man, seit die Voyager-1-Sonde 1979 entsprechende, nur kurz anhaltende Radiosignale beim Vorüberflug am Gasriesen aufgefangen hat. Während auf der Erde die von Blitzen verursachten Radiosignale typisch breitbandig ausfallen, schien allerdings den Jupiterblitzen der höherfrequente Anteil im Megahertzbereich gänzlich zu fehlen. Um dieses Phänomen zu erklären, wurden viele Theorien aufgestellt – plausible Antworten lieferten sie jedoch nicht.

Die Raumsonde Juno, seit Juli 2016 im Jupiterorbit, konnte dieses Mysterium nun aufklären, indem sie die Radioemissionen des größten Planeten unseres Sonnensystems aus weniger als fünf Jupiterradien Entfernung auffing. Allein im Rahmen der ersten acht Umrundungen registrierte Juno 377 Blitzschläge und die entsprechenden Radiosignale. Dabei zeigte sich: Den Jupiterblitzen ging der höherfrequente Radioanteil keineswegs ab. Konkret empfing die Sonde ein extrem schnelles, kurzes Pfeifen von maximal wenigen Dutzend Millisekunden Dauer.

Damit gleichen die Blitze auf dem Jupiter durchaus jenen der Erde. Einen interessanten Unterschied konnte Juno dennoch feststellen: Während sich auf unserem Heimatplaneten die Blitze im Äquatorbereich konzentrieren, scheint sich die Blitzaktivität auf dem Jupiter auf die Polregionen zu beschränken. Die Wissenschafter vermuten, dass dies mit Konvektionsströmungen in der Wolkenhülle des Gasriesen zu tun hat.

Foto: NASA/JPL-Caltech/SwRI/JunoCam

Zoowelt

Der erste in einem europäischen Zoo geborene Gorilla ist tot: Das Weibchen Goma ist am Donnerstag um 12.15 Uhr im Kreise ihrer Familiengruppe im Zoo Basel im Alter von 58 Jahren an Altersschwäche gestorben. Bis zuletzt sei Goma von außerordentlich robuster Gesundheit gewesen, berichten Mitarbeiter des Zoos. In den vergangenen Wochen habe sie aber zwischendurch abwesend und müde gewirkt. Zudem habe ihr Appetit nachgelassen.

Goma war 1959 im Zoo Basel zur Welt gekommen. Nach ihrer Geburt wuchs sie in der Familie des damaligen Zoodirektors Ernst Lang auf. Später wurde sie zusammen mit einem gleichaltrigen männlichen Gorilla zurück in ihre angestammte Familiengruppe gebracht. 1971 hatte Goma ihr einziges Kind zur Welt gebracht. Sohn Tamtam war der erste Gorilla in zweiter Zoogeneration und das erste Gorillakind, das in einem Zoo vom ersten Tag an in Gesellschaft eines Silberrückens aufwuchs. (tberg, red, 10.6.2018)

Foto: Zoo Basel