In Siget gibt es eine alte, romanische Kirche.

Foto: Birgit Eder

Die typische Landschaft des Südburgenlandes.

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In Rotenturm steht dieses prächtige Schloss.

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Auch an den Ortstafeln sieht man die Mehrsprachigkeit.

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Die Robinien stehen in voller Blüte.

Foto: Birgit Eder

Auf einer Radtour durch die Wart, eine Landschaft an der Pinka, lässt sich im Wortsinn die Vielsprachigkeit des Südburgenlands erfahren. Der Radweg "Lebenswart" macht die in der Region seit Jahrhunderten verwendeten Sprachen Deutsch, Ungarisch, Kroatisch und Roman sowie die Geschichte zum Thema.

Beim Radverleih Südburgenland startet der gut ausgeschilderte Weg quer durch Oberwart. Wir gelangen an die Pinka, der wir bis nach Unterwart (Ungarisch: Alsóőr, Kroatisch: Dolnja Borta, Dolnja Jerba, Romani: Telutni Erba, Tenuerba) folgen. Eine wenig befahrene Straße führt durch den Kemeter Wald und weiter, steil bergauf, bis nach Oberdorf – dort lohnt ein Abstecher zum Wasserwerk mit Aussichtsturm. Die Abfahrt auf grobem Schotter bis zum Fischteich ist ein wenig anspruchsvoll.

Lohnende Abstecher

In Rotenturm verlässt der Radweg die Hauptstraße in Richtung Schloss Rotenturm, das Graf Stephan Erdödy 1864 in einem interessanten Stilmix aus romanischen und orientalischen Elementen errichten ließ.

In Siget in der Wart lohnt der Besuch der Ladislaus-Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Sie beherbergt eindrucksvolle Fresken in diffizilen Rot-, Blau- und Ocker-Schattierungen, die erst in den 1980er-Jahren freigelegt wurden.

Wir gelangen nach Spitzzicken, das ursprünglich eine kroatische Siedlung war, die gegen Ende des 16. Jahrhunderts durch Walachen neu besiedelt wurde und damals Olah-Cziklin (Walachisch Zicken) hieß. Nun trägt der Ort wie zu Anbeginn auch den Namen Hrvatski Cikljin (Kroatisch Zicken).

Über Eisenzicken führt der Radweg nach St. Martin in der Wart. Im 16. Jahrhundert ging die Bevölkerungszahl in dem Ort durch die Türkenkriege und die Reformation stark zurück. Die Verluste wurden damals durch eine planmäßige Ansiedelung von Kroaten aus Slawonien ausgeglichen. Von St. Martin geht’s zurück nach Oberwart und über die Wienerstraße zum Ausgangspunkt. (Birgit Eder, 6.7.2018)

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