Wien – Die Neos fordern vor der Medienenquete ein "Umdenken in der Medienförderung". Das derzeitige System – und die Medienpolitik insgesamt – würden dem Umbruch am Medienmarkt nicht gerecht, konstatiert Mediensprecherin Claudia Gamon. "Wir müssen daher weg vom Gießkannenprinzip hin zu einer echten Förderung von Innovation."

Zu kurz komme derzeit die "echte Förderung von Innovation" – ohne die gehe es aber nicht im "ungeheuren Wandel der Digitalisierung, Internationalisierung und Vernetzung". Wenn die Bundesregierung "jetzt verstärkt auf 'Österreich-Content' in österreichischen Medien drängt", übersehe sie dabei, dass es verstärkte Zusammenarbeit mit europäischen Partnern brauche: "Insel-Lösungen haben noch nie funktioniert", meint Gamon.

"Damit ein zukunftsfähiger, von der Politik unabhängiger und vielfältiger Medienmarkt entstehen kann", fordern die Neos eine generelle Medienförderung, mit dem Ansatz, Public-Value-Inhalte zu finanzieren. "Nicht der Erhalt von Infrastruktur zur Produktion oder Verbreitung, sondern der inhaltliche Output" sollen dabei zählen, und zwar nach den "Maßstäben des gesellschaftlichen Mehrwerts und der Innovation". Diese Förderung "kann von allen Medien beantragt werden und wird kanalunabhängig ausgeschüttet", so das pinke Konzept: "So haben auch neue und innovative Medien die Chance, von dieser Maßnahme zu profitieren." Auch die Ausbildung von Journalisten solle stärker berücksichtigt werden.

In Sachen Medienbildung treten die Neos für das "Fach Medienkompetenz schon in der Volksschule" ein. "Gerade in Zeiten von Falschinformation und Hass im Netz müssen junge Menschen die Möglichkeit haben, damit richtig umzugehen sich ein differenziertes und eigens Bild der Wirklichkeit zu machen." (APA, 6.6.2018)