Roman Mählich hofft auf ein "Wunder" im Relegationsrückspiel in St. Pölten.

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Wiener Neustadt / St. Pölten – Der SKN St. Pölten blickt nach einer Saison voller Tiefs einem Happy End entgegen. Mit einem 2:0-Sieg beim SC Wiener Neustadt gestaltete das Bundesliga-Schlusslicht Teil eins des Relegationsduells mit dem Zweitliga-Dritten klar für sich. Am Sonntag (15.30 Uhr) können die St. Pöltner zu Hause den Klassenerhalt fixieren.

Der Vertrag von Trainer Didi Kühbauer würde sich in diesem Fall automatisch verlängern. Unter dem Burgenländer haben die St. Pöltner rechtzeitig in die Schiene gefunden, der Erfolg am Donnerstag war der vierte en suite. "Trotzdem ist das erst die halbe Miete. Wir dürfen nicht glauben, wir sind durch", sprach Kühbauer die obligatorische Warnung aus.

Wiener Neustadt braucht "Wunder"

Wiener Neustadts Coach Roman Mählich sah unabhängig vom Resultat die Vorteile klar aufseiten des Gegners. "Vom Tempo, was die Qualität in der Offensive angeht, ist es eine andere Liga. Das ist uns vor Augen geführt worden", sagte der Ex-Teamspieler auf Sky. "Wir brauchen schon ein Wunder, um die Wende zu schaffen."

Mählich sah einen "hochverdienten Sieg" der St. Pöltner. Wiener Neustadt tauchte erst im Finish bei einem Schuss von Youba Diarra gefährlich im SKN-Strafraum auf, strahlte ansonsten kaum Gefahr aus. Die Rückkehr ins Oberhaus nach dem Bundesliga-Abstieg 2015 wird sich somit wohl nicht erfüllen.

Ermittlungen gegen Kobald

Der Frust der Blau-Weißen entlud sich auch in einer Kurzschusshandlung von Verteidiger Christoph Kobald, der Gegenspieler David Stec unmittelbar nach Schlusspfiff einen Kopfstoß verpasste. Die Aufregung war groß, auch Kühbauer stürmte auf das Spielfeld. Da Schiedsrichter Oliver Drachta und seine Assistenten die Szene nicht sahen, leitete die Liga tags darauf ein Verfahren ein.

Abgesehen von den Vorkommnissen nach Spielende war Kühbauer mit dem Gesehenen zufrieden. Knackpunkt aus seiner Sicht war die Führung durch den Nordkoreaner Pak Kwang-ryong (34.), nachdem Wiener Neustadts Abwehr nach einem langen Ball zu zögerlich agierte. Zuvor hätten beide Mannschaften in erster Linie versucht, keinen Fehler zu machen, analysierte der SKN-Chefcoach.

St. Pöltens Abwehr steht weiterhin gut

Eldis Bajrami legte nach einem Antritt weiter nach (70.). Hätte der eingewechselte Maximilian Entrup in der Nachspielzeit zielgenauer agiert, wäre im Relegationsduell wohl schon vor dem Rückspiel alles klar gewesen. "Wir haben es verpasst, eine Vorentscheidung zu erzielen. Aber ich bin zufrieden. Der Druck war immens", betonte Kühbauer, der seine Mannschaft vor allem im Defensivverhalten stabilisierte. In den jüngsten fünf Spielen hat St. Pölten nur zwei Tore kassiert, dreimal in Folge blieb man überhaupt ohne Gegentor.

Fehlen wird St. Pölten am Sonntag Daniel Luxbacher, der nach einer Stunde mit Adduktorenproblemen vom Rasen musste. An seiner Stelle dürfte David Atanga beginnen. Die Salzburg-Leihgabe fehlte in Wiener Neustadt noch leicht angeschlagen, soll für das Rückspiel aber fit sein. (APA, 1.6.2018)