Wien – Der Rechnungshof übt in einem Prüfbericht zur Nationalen Anti Doping Agentur (Nada) für die Jahre 2012 bis 2016 Kritik an Abläufen der Förderungsabwicklung zwischen der Nada und dem zuständigen Sportministerium. Die bisher teilweise verzögerten Förderansuchen, -auszahlungen und -abrechnungen der von der öffentlichen Hand finanzierten Agentur habe fristgerecht zu erfolgen, forderte der RH.

Aufgetretene Verzögerungen seien aber nicht nur der Nada, sondern auch dem ebenfalls teils säumigen Ministerium anzulasten, hieß es in dem am Freitag veröffentlichten Bericht. Darauf nahm die Nada auch in ihrer Reaktion gegenüber der APA – Austria Presse Agentur Bezug. Man werde natürlich sämtliche Einwände des Rechnungshofes bestmöglich umsetzen, allerdings sei man bei einigen auch auf verbesserte Abläufe mit dem Ministerium und anderen zuständigen Stellen angewiesen.

Schwab-Ablöse in Kritik

Besonders kritisch wurde vom Rechnungshof die inklusive Prozesskosten 191.000 Euro teure Ablöse des damaligen Nada-Geschäftsführers Andreas Schwab im Jahr 2012 bewertet. Schwab hatte seinerzeit nach Vorfällen bei einer Verhandlung der Nada-Rechtskommission seinen Rücktritt eingereicht.

Dabei habe er sich mit dem von Norbert Darabos (SPÖ) geführten Sportministerium auf eine elfmonatige Gehaltsfortzahlung bei gleichzeitiger Dienstfreistellung geeinigt. Diese Zahlungen und zusätzliche durch einen verlorenen Gerichtsprozess anfallende Kosten hätten neun Prozent des Jahresbudgets ausgemacht, monierte der Rechnungshof.

Insgesamt ein gutes Zeugnis

Insgesamt stellt der Prüfbericht der Nada hinsichtlich der Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgaben ein gutes Zeugnis aus.

Wenig gut gefiel neben den erwähnten Punkten auch das Fehlen einer zentralen und vollständige Vertragsdokumentation und einer Richtlinie für die Handkassa. Diesbezüglich habe die seit Juli 2012 von Michael Cepic geführte Nada aber bereits auf den Rohbericht reagiert und erforderliche Maßnahmen gesetzt, hieß es. (APA. 01.06.2018)