Der US-Softwarehersteller Salesforce festigt mit einem Umsatzsprung seine Marktführerschaft im wichtigen Geschäft mit Software für das Kundenmanagement (CRM). Florierende Verkäufe seiner cloudbasierten Vertriebs- und Marketing-Anwendungen ließen die Erlöse im ersten Geschäftsquartal um ein Viertel auf rund 3 Mrd. Dollar (2,6 Mrd. Euro) klettern, wie der Konzern in der Nacht zu Mittwoch mitteilte.

Gleichzeitig hob die Firma auch ihre Erwartungen für das Geschäftsjahr an. Erst im März hatte Salesforce für fast 6 Mrd. Dollar das US-Softwarehaus MuleSoft übernommen.

Starke Rivalität

"Man kann sehen, dass die Wachstumsrate sehr, sehr stark ist", sagte Salesforce-Finanzchef Mark Hawkins. Das sei woanders schwer zu finden. Salesforce und SAP pflegen seit Jahren auch öffentlich ihre Rivalität. Erst im April hatte SAP-Chef Bill McDermott erklärt: "Wir sind stärker als Workday gewachsen, viel stärker als Salesforce und viel stärker als Oracle." SAP hatte von Jänner bis März mit Mietsoftware aus der Cloud währungsbereinigt 31 Prozent mehr erlöst und mit 1,07 Mrd. Euro erstmals die Marke von einer Milliarde geknackt.

Salesforce gilt als Pionier im Geschäft mit Anwendungen, die über das Internet bereitgestellt werden. Die Firma aus San Francisco bietet seit 1999 Cloud-Produkte an, als Wettbewerber noch fast ausschließlich auf den Verkauf von Lizenzen setzten. Nun profitiert das Unternehmen vom digitalen Wandel und dem allgemeinen Trend, dass Firmen immer mehr Software aus der Datenwolke nutzen, da die Abo-Modelle günstiger und gut skalierbar sind.

Gewinn zog an

Der Gewinn von Salesforce legte im ersten Geschäftsquartal zu Ende April auf 344 Mio. Dollar zu, nachdem sie im Vorjahreszeitraum eine Million Dollar Gewinn gemacht hatte. Im Geschäftsjahr rechnet Salesforce nun mit einem Gewinn je Aktie zwischen 2,29 und 2,31 Dollar sowie einem Umsatz von 13,08 bis 13,13 Mrd. Dollar. Die Aktie legte nachbörslich 4,5 Prozent zu.

Den Marktbeobachtern von IDC zufolge ist Salesforce mit einem Anteil von 20 Prozent mit Abstand CRM-Marktführer, gefolgt von Oracle und Microsoft. Künftig will auch der Walldorfer Rivale SAP, der dafür extra den US-Spezialisten Callidus übernahm, eine größere Rolle im CRM-Markt spielen. Kürzlich sprach SAP-Chef McDermott sogar davon, das Geschäft "wiedergewinnen" zu wollen. (APA, 30.05.2018)