Hans Bürger und die "ZiB" um 13 Uhr hier zum Nachsehen in der >>> ORF-TVThek.

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Es gibt auf der Welt gewiss aufregendere Außenstellen als Mauerbach. Zumindest meistens. Von dort meldete sich ORF-Innenpolitikchef Hans Bürger am Montag zu Mittag live auf ORF 2, weil er die Regierungsklausur beobachtete. ZiB-Moderator Stefan Gehrer fasste zusammen, worum es gehen sollte: "Zwei zentrale Punkte: fünf Jahre Wartefrist für EU-Ausländer und das Anknüpfen an Deutschkenntnisse". Er wollte wissen: "Wie soll das in der Praxis funktionieren?"

Da holte Hans Bürger auf einem Rasenstück mit einem wuscheligen Windschutzmikro tief Luft. Dann begann er tapfer: "Das Zauberwort heißt Arbeitsqualifikak ... eben ... ein schwieriges Zauberwort ... Arbeitsqualifizeriungsbonus." Da musste Bürger schmunzeln. Diesen Bonus von 300 Euro bekomme man "nur dann, wenn man richtig Deutsch kann, und zwar auf einem Niveau, wie es auch österreichische Kinder haben sollten". Das Grinsen bekam Bürger bei diesen Sätzen nicht mehr aus dem Gesicht, und fast wie zur Erklärung für die holprigen Sätze wurde unter ihm eine kleine Österreichkarte eingeblendet, auf der Mauerbach eingezeichnet war.

Es sei "alles ein wenig komplex", erklärte Bürger dann noch das System der notfalls abzuziehenden 300 Euro. Man müsse eben zumindest "auf dem B1-Niveau Deutsch können, um sich fit für den Arbeitsmarkt zu machen". Irgendwie klang das Zauberwort nach Abrakadabra. Auch als er es gegen Ende der Sendung noch einmal wacker mit "Arbeitsqualifikazierungs ... qualifizierungsbonus" probierte. Vielleicht überlegt ja die Regierung, das Wort an sich als Qualifiziergendwas für Muttersprachler einzuführen. Dann heißt es üben! (Colette M. Schmidt, 29.5.2018)