Lange nicht gesehen: Strahlende Gesichter bei der Wiener Austria. Premierentorschütze Dominik Fitz (re.) jubelt mit dem am Sonntag überragenden Dominik Prokop.

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Wiener Neustadt – Salzburg hat zum Ligafinish einen weiteren Rekord verpasst. In der 36. und letzten Runde musste sich der Meister am Sonntag bei der Austria mit 0:4 (0:2) geschlagen geben und kassierte damit die höchste Saisonniederlage. Für die Wiener endete eine völlig verpatzte Saison indes mit einem kleinen Erfolgserlebnis.

Ende einer Serie und erster Erfolg seit Anfang April

16 Pflichtspiele in Liga und Cup war Salzburg gegen die Austria zuvor ungeschlagen geblieben. In einem Duell zweier stark ersatzgeschwächter Mannschaften beendeten die Violetten in ihrem Ausweichquartier Wiener Neustadt nach Toren von Christoph Monschein (29.), Dominik Prokop (37.), Patrizio Stronati (58.) und Dominik Fitz (85.) diese Serie. Für Trainer Thomas Letsch und sein schwer gebeuteltes Team war es der erste Erfolg seit Anfang April.

Salzburg verpasste den 26. Saisonsieg und damit die Bestmarke der Austria aus der Spielzeit 1985/86. Dem Team von Marco Rose dürfte das wenig ausmachen. Munas Dabbur blieb zum Abschluss zwar ohne Torerfolg, heimste mit 22 Treffern vor Sturms Deni Alar (20) aber die Torschützenkrone ein.

Abschied von Robert Almer

Vor Anpfiff war bei der Austria die Zeit der Abschiede gekommen. Der Klub verabschiedete acht Akteure, darunter auch Robert Almer. Der Vertrag des seit Oktober 2016 nach einer schweren Knieverletzung pausierenden Ex-Teamtorhüters geht zu Ende. Ob der 34-Jährige seine Karriere fortsetzen kann, ist nach mehreren Operationen ohne Comebackaussicht mehr als ungewiss.

Neben Almer laufen auch bei Raphael Holzhauser, David de Paula, Stronati, Ruan, Stefan Stangl, Lee Jinhyun und Osman Hadzikic die (Leih-)Verträge aus. Jener von Felipe Pires ist bereits aufgelöst. Kevin Friesenbichler fehlte im Kader aus einem anderen Grund: Der Stürmer soll vor einem Abgang zum FK Astana nach Kasachstan stehen.

Die Partie gestaltete sich dann der Ausgangslage mit vielen Ausfällen auf beiden Seiten entsprechend: Sie plätscherte dahin, Salzburgs Dreiergoalie Carlos Coronel war bei seinem Ligadebüt zunächst ebenso unterbeschäftigt wie sein Gegenüber Patrick Pentz. Der Austria-Keeper musste nur bei Fernschüssen auf der Hut sein.

Jüngste Bullen-Startelf der Saison

Mit einem Durchschnittsalter von 21,4 Jahren vertraute Rose auf die jüngste Startelf im Saisonverlauf. Dass die Konzentration nicht die höchste war, verdeutlichte Austrias Führungstreffer. Enock Mwepu leistete sich einen Fehler in Strafraumnähe, Prokop setzte Monschein erfolgreich ein. Das Duo zeichnete auch für das 2:0 verantwortlich. Nach einem Salzburger Ballverlust im Mittelfeld schaltete die Austria schnell um, Prokop schloss nach Doppelpass mit Monschein ab.

Die Austria, bei der Vesel Demaku mit Kreislaufproblemen früh vom Feld musste, freute sich über das Erfolgserlebnis. Die Antwort der Gäste blieb aus. Salzburg war bemüht, es fehlte aber Tempo im Spiel. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war Dabbur einmal entwischt, Abdul Kadiri Mohammed klärte jedoch im letzten Moment.

Pfostenschuss von Dabbur

Kurz nach Seitenwechsel schloss Dabbur zu zentral auf Pentz ab (52.), ehe der Austria die Vorentscheidung gelang: Der eingewechselte Stronati war nach einem Prokop-Freistoß zur Stelle. Pentz' Torsperre sollte danach nur bei einem Dabbur-Freistoß an die Außenstange (84.) wackeln. Der Austria gelang indes alles: Ein Fitz-Abschluss rollte in der Schlussphase durch die Beine von Coronel ins Tor. (APA, 27.5.2018)

Bundesliga, 36. Runde, Sonntag

Austria Wien – Red Bull Salzburg 4:0 (2:0)
Stadion Wiener Neustadt, 4.290 Zuschauer, SR Hameter

Torfolge:
1:0 (29.) Monschein
2:0 (37.) Prokop
3:0 (58.) Stronati
4:0 (85.) Fitz

Austria: Pentz – Kadiri (78. Blauensteiner), Madl, Ruan – Klein, De Paula, Demaku (17. Stronati), Stangl – Prokop – Fitz, Monschein (72. Frank)

Salzburg: Coronel – Pongracic, Onguene, Caleta-Car (81. Meisl) – Haidara (62. R. Schmid), Mwepu (57. Szoboszlai), X. Schlager, Minamino – Gulbrandsen, Dabbur, Daka

Gelbe Karte: Ruan