Sanaa – Bei einem Luftangriff auf eine Tankstelle in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa sind am Samstagabend nach Angaben von Ärzten vier Menschen getötet worden, darunter eine Frau. Elf Menschen wurden demnach verletzt. Eine arabische Militärkoalition fliegt fast täglich Angriffe auf die von Houthi-Rebellen kontrollierten Landesteile, darunter Sanaa.

Riad vermeldete am Samstag den Tod zweier saudiarabischer Soldaten bei Kämpfen mit Rebellen an der Grenze. Die staatliche Nachrichtenagentur SPA machte keine Angaben dazu, wann und wie sie getötet wurden. Die Militärkoalition teilte unterdessen mit, die saudiarabische Luftabwehr habe eine Drohne der Houthi abgefangen und zerstört. Deren Ziel sei der internationale Flughafen der Stadt Abha im Süden Saudi-Arabiens gewesen. Die Drohne sei im Iran hergestellt worden, wie eine Untersuchung der Trümmer gezeigt habe.

Bereits 10.000 Tote

Riad wirft dem Iran vor, die schiitischen Aufständischen im Jemen militärisch zu unterstützen und sie mit Waffen zu beliefern. Die iranische Regierung weist dies zurück.

Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition bekämpft die Houthi-Rebellen im Jemen seit 2015. Riad steht an der Seite des von den Rebellen vertriebenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi. Seit Beginn des Konflikts wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast 10.000 Menschen getötet und mehr als 55.000 weitere verletzt.

Außerdem starben mehr als 2200 Menschen an der Cholera. Die UNO beschreibt die humanitäre Krise im Jemen als die derzeit größte weltweit. 8,4 Millionen Menschen sind demnach von einer Hungersnot bedroht. (APA, 27.5.2018)