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Ein US-Arzt hatte Heilung für Ebola, Schweinegrippe und andere schwerwiegende Krankheiten versprochen. Patienten mussten dafür einfach Audio-Aufnahmen für 5 Dollar anhören.

Foto: Reuters/Szabo

Einem US-Arzt droht der Entzug seiner Lizenz, da er übers Internet Sound-Dateien angeboten hatte, die schwerwiegende Krankheiten wie Ebola, Schweinegrippe, Malaria, Cholera, und Typhus heilen sollten. Die kalifornische Ärztekammer entscheidet noch, wie sie in dem Fall vorgehen. Der beschuldigte Arzt, Dr. William Edwin Gray III, wird sich nicht den Vorwürfen stellen. "Wir werden ohnehin verlieren", sagte er.

Abo für "eRemedies"

Gray hat sich seit den 1970ern mit Homöopathie auseinandergesetzt. Er war Absolvent der Stanford Medical School und konnte ohne medizinischer Lizenz seinem Geschäft nachgehen, da für die homöopathische Arbeit keine nötig ist. So konnte er auch ungestört seine Audio-Dateien für die Heilung genannter Krankheiten im Netz für jeweils fünf Dollar verkaufen. Ein Abo wurde ebenso angeboten – 25 Soundfiles für 100 Dollar.

Zischende Geräusche

263 solcher sogenannter "eRemedies", die 13-sekündige Aufnahmen andauerten, umfassten das gesamte Spektrum des Arztes. Die zischenden Geräusche sollten Patienten heilen. Zuvor mussten diese auf dem Portal mdinyourhand.com Fragen zu ihren medizinischen Problemen beantworten und bekamen in weiterer Folge eine kostenpflichtige Audio-Datei verschrieben. Die Sound-Files entstanden übrigens dadurch, indem der Arzt einfach elektrische Drahtspulen in beispielsweise Wasser hielt und das Geräusch aufnahm.

Gegenmittel gegen Ebola geschaffen

Auf der Website seiner Seite behauptet Gray übrigens, dass er bereits 2014 ein Gegenmittel gegen Ebola geschaffen hatte. Nur ein Anruf war hierfür nötig, bei dem drei von vier Patienten innerhalb weniger Stunden geheilt werden konnten. Auch hier sollen seine "eRemedies" geholfen haben, betont der Arzt. Die kalifornische Ärztekammer hat hierbei ernsthafte Bedenken. Möglicherweise haben die vermeintlich helfenden Sound-Dateien dafür gesorgt haben, dass eine echte Behandlung massiv verzögert wurde. (red, 27.05.2018)