Moskau – Russland will offenbar die seit eineinhalb Jahren dauernden Produktionseinschränkungen beim Rohöl aufweichen. Energieminister Alexander Nowak sagte am Samstag der Agentur Ria zufolge, dass Moskau eine Fördermenge auf dem Niveau vor Inkrafttreten der Förderbremse erwäge.

Die OPEC und die nicht zu dem Erdöl-Förderkartell gehörenden Länder hatten sich im Dezember 2016 erstmals seit 2001 auf eine gemeinsame Produktionskürzung geeinigt. Nach den Vereinbarungen wurde das Ölangebot um etwa 1,8 Millionen Barrel am Tag gekürzt. Früheren Angaben von Insidern zufolge dachten Saudi-Arabien und Russland auch darüber nach, die von den OPEC- und den Nicht-OPEC-Mitgliedern täglich hergestellte Ölmenge nur um eine Million Barrel zu erhöhen.

Produktionsausfälle in Venezuela

Hintergrund für die Überlegungen sind Produktionsausfälle in Venezuela und im Iran. In Venezuela setzt eine Wirtschaftskrise der Herstellung des Rohstoffs zu, während dem Iran US-Sanktionen drohen. Eine finale Entscheidung über die Erhöhung der Öl-Fördermenge soll Insidern zufolge beim nächsten Treffen der OPEC-Mitglieder und der Nicht-Mitglieder wie Russland am 22. und 23. Juni in Wien fallen. (APA, 26.5.2018)