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Elon Musk versucht, die Probleme bei der Produktion des Model 3 zu beheben.

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Der US-Elektroautohersteller Tesla arbeitet mit höchst ungewöhnlichen Methoden an der Bereinigung seiner Produktionsschwierigkeiten beim Mittelklassewagen Model 3. Das Unternehmen verfrachtete eine neue Batterieproduktionslinie in sechs Flugzeugen von Europa nach Kalifornien, so mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Mit dem Transport von Robotern und Ausrüstung per Flugzeug soll die Akkuproduktion des Model 3 beschleunigt werden. "Wie gewöhnlich bei Tesla passiert alles in einer großen Eile, und Geld scheint kein Hindernis zu sein", hieß es in den Kreisen. Tesla wollte sich dazu nicht äußern. Ein Transport von Produktionsausrüstung auf dem Luftweg ist teuer und kommt in der Autobranche so gut wie nicht vor.

Schwer im Rückstand

Unternehmenschef Elon Musk hat sich vorgenommen, die Produktion des Fahrzeugmodells bis zur Jahresmitte auf 5.000 Stück in der Woche zu steigern. Dadurch will Tesla den Aufstieg von einem Nischenanbieter zu einem Massenhersteller von Elektroautos schaffen. Ende März rollten erst etwas mehr als 2.000 Fahrzeuge von den Produktionsbändern, womit sich Tesla zwar steigerte, das selbst gesteckte Ziel von 2.500 Autos aber verfehlte.

Tesla ist nach Jahren des Wachstums in schwierigeres Fahrwasser gekommen. Es gab immer wieder Probleme in der Produktion, und Experten sehen die Fertigungsziele mit Skepsis. Zuletzt riet "Consumer Reports", eines der einflussreichsten US-Verbrauchermagazine, von einem Kauf des Model 3 ab.

Musk schäumt

Um die Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen, hat Musk eine umfassende Reorganisation des Managements angekündigt. Auch der aktuelle Vorgang zeugt vom großen Handlungsbedarf. Produktionsausrüstungen werden üblicherweise nie mit dem Flugzeug transportiert. Vor diesem Hintergrund und der wachsenden Kritik an Tesla befindet sich Musk selbst derzeit auf einem Feldzug gegen die Medien. Diese betrieben "selbstgefällige Heuchelei" und seien auf der Suche nach Klicks und Reichweite. (red, APA, 26.5.2018)