Wien – Die Eltern von Schülern der Sekundarstufe halten fast nur die Hauptfächer Englisch, Deutsch und Mathematik für wichtig für die Zukunft ihres Kindes. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag präsentierte Umfrage des Nachhilfeinstituts Lernquadrat. Als verzichtbares Fach wird am häufigsten die Religion genannt.

Für die Studie wurden im Winter 2017/18 500 Mütter oder Väter von Schulkindern im Alter zwischen zehn und 19 Jahren befragt. 68 Prozent davon schätzten das Fach Englisch als wichtig für die Zukunft ihres Kindes ein, bei Deutsch war dies bei 65 Prozent, bei Mathematik für 52 Prozent der Fall (Mehrfachnennungen möglich). Danach folgt ein steiler Abfall: Geschichte ist nur mehr für zehn Prozent wichtig, Informatik für neun, Geografie und Biologie für sieben, Sport für fünf und Physik für drei Prozent wichtig.

Wenig Interesse an Religion und Kunst

Demgegenüber halten 20 Prozent Religion für "verzichtbar", auf Bildnerische Erziehung trifft dies für 14 Prozent zu. Über der Zehn-Prozent-Marke landen noch Musik (13 Prozent) und Chemie (elf).

Den schulischen Leistungsdruck auf ihr Kind schätzten 62 Prozent der befragten Eltern als sehr hoch oder hoch ein. Der Druck steige mit zunehmendem Alter und ist an den AHS niedriger als in den anderen Schulformen. Schlechtere Schüler empfinden nach Einschätzung ihrer Eltern mehr Druck als gute.

Ein Drittel sieht zu viel Lehrstoff

Der Umfang des Lernstoffes wird von 58 Prozent der Eltern als "gerade richtig" empfunden. Für 35 Prozent ist er zu viel, für den Rest zu wenig. Je älter das Kind, umso häufiger beurteilen die Eltern den Stoff als zu umfangreich. Insgesamt sind die Schüler nach Angaben der Eltern pro Woche knapp zwölf Stunden außerhalb der Schule mit Lernen beschäftigt. Zehn- bis 14-Jährige kommen demnach auf rund zehneinhalb Stunden, 15- bis 19-Jährige auf knapp 14 Stunden.

Die Schule insgesamt benoteten die Eltern mittelmäßig: Deren Lehrinhalte bewerteten sie nach dem Schulnotensystem mit einem Schnitt von 2,1, die Lehrer und das Benotungssystem kamen auf einen Schnitt von 2,3. Termineinteilung und Schülerzahl schnitten mit 2,4 ab, die Räumlichkeiten mit 2,5. Das Schulsystem insgesamt kam mit einem Notenschnitt von 3,1 am schlechtesten weg. (APA, 24.5.2018)