Peter Gridling, der Chef des BVT, Chef wurde vom Innenminister suspendiert.

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"Ah, Herr Direktor, simma wieder da? A blede G'schicht, so a Suspendierung! Aber wir haben ja immer an Ihre Unschuld geglaubt, Herr Direktor! Wie immer ein Kaffeetscherl zum Dienstantritt, Herr Direktor? Bitte, auf dem Schreibtisch ist alles wie beim Alten, soweit halt die Einsatzgruppe Straßenkriminalität bei der Hausdurchsuchung was übriglassen hat! Was ja praktisch net viel ist ... Vielleicht zuerst einmal die Tageszeitungen, Herr Direktor? Lass' mas schön pomali angehen, Herr Direktor, he, he, he ... Is doch die Aufregung gar net wert! Später dann belieben Herr Direktor vielleicht die Loyalitätsbekundung des Hauses entgegenzunehmen?"

Wie müssen wir uns das vorstellen? Da wird der Chef einer Bundesbehörde für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) aufgrund eines windigen anonymen Pamphlets vom Innenminister suspendiert. Dann setzt ihn das Bundesverwaltungsgericht wieder in seine Position an der Spitze ein, und Peter Gridling, der Chef des BVT, geht wieder in sein Büro und nimmt seine Tätigkeit wieder auf.

Alles geht weiter wie bisher? Der Innenminister und sein Generalsekretär wollten ihn absägen, wollen es wohl immer noch, aber sie haben sich als Machiavellisten in Lehrlingsausbildung erwiesen. Der Sicherheitsapparat der Republik ist in der Hand der Rechten, aber anscheinend wird ihre Machtergreifung durch eigene Inkompetenz behindert.(Hans Rauscher, 23.5.2018)