Möglicher Rückzug vom Rückzug: Landbauer.

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Wien – Die FPÖ steht einem Comeback des ehemaligen niederösterreichischen Spitzenkandidaten Udo Landbauer positiv gegenüber.

Landbauer war nach der NS-Liederbuch-Affäre unter Druck geraten und zurückgetreten. Aufgekommen war die Causa in der Schlussphase des niederösterreichischen Landtagswahlkampfs: Im 1997 neu aufgelegte Liederbuch von Landbauers Burschenschaft Germania war neben rassistischen Liedern und Wehrmachts-Nostalgie auch ein Text enthalten, in dem sich die Burschenschaft über den Holocaust lustig machte ("Gebt Gas, ihr alten Germanen, wir schaffen die siebte Million").

Landbauer erklärte damals umgehend, davon nichts mitbekommen zu haben und suspendierte seine Mitgliedschaft in der Burschenschaft. Bereits damals versprach die FP-Spitze Landbauer nach Klärung der Vorwürfe umfassende "politische Rehabilitierung". Vier Tage nach der Wahl trat er dann von allen politischen Ämtern zurück.

"Würden uns freuen"

"Wenn er sich entscheidet, dass er zurückkommt, dann ist das seine Entscheidung und wir würden uns darüber freuen", sagte der neue FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker. Landbauer war wegen der NS-Liedgut-Affäre bei der Burschenschaft Germania im Februar zurückgetreten.

Hafenecker erklärte, sobald die Ermittlungen in der Liederbuch-Causa abgeschlossen sind, stehe der Rückkehr Landbauers nichts mehr im Wege. Der Ex-Spitzenkandidat werde in diesem Verfahren ja nur als Zeuge geführt, betonte Hafenecker. Ob Landbauer letztlich den Schritt zurück in die Politik machen will, habe dieser noch nicht kundgetan.

Ermittlungen im Gange

Bei der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hieß es zum aktuellen Stand der Ermittlungen, die Zeugenbefragungen seien abgeschlossen, nun werde der erhobene Sachverhalte geprüft. Außerdem warte man noch das Gutachten des Bundeskriminalamtes hinsichtlich der im Liederbuch vorgenommenen Schwärzungen ab. Damit soll festgestellt werden, zu welchem Zeitpunkt die bedenklichen Textzeilen geschwärzt wurden. Anschließend werde entschieden, wie es in der Causa weitergeht.