Wien – Das Projekt "Ajour – Arbeit für JournalistInnen" meldet nach dem ersten Jahr: 40 von 80 betreuten arbeitslosen Journalisten und Journalistinnen haben wieder einen Job oder die Aussicht auf einen solchen. Deshalb wurde das Projekt um ein weiteres Jahr verlängert, gab Petra Draxl, Landesgeschäftsführerin des AMS Wien, bekannt.

Wegen großer Nachfrage und guter Erfolge wurde AJOUR schon im ersten Jahr von 50 auf 80 Intensivberatungen aufgestockt. Und weil klar wurde, dass ohne gutes Wissen über die "Social Media" nichts zu machen ist, wurden einschlägige Kurse auf die Beine gestellt, berichtete AJOUR-Geschäftsführerin Lydia Ninz.

"Unser Konzept hat sich bewährt", erklärte Concordia-Generalsekretärin Astrid Zimmermann: Mithilfe der von AJOUR zur Seite gestellten professionellen Berater stiegen 46 Prozent der 40 erfolgreich Vermittelten wieder in einen Medienberuf ein, 41 Prozent in mediennahe Kommunikationsberufe und 13 Prozent in eine völlig neue Branche. 17 Prozent der erfolgreich Unterstützten entschieden sich für die Selbstständigkeit.

Auch in Zukunft wird AJOUR noch genug zu tun haben, stellte Draxl fest. Die Arbeitslosigkeit in der Medienbranche wächst weiterhin – zumal nicht nur Arbeitsplätze in traditionellen Medienhäusern abgebaut werden, sondern auch in jungen digitalen Medien. 2017 waren österreichweit im Monatsdurchschnitt 863 Journalisten arbeitslos gemeldet, um 1,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Seit 2007 stieg die Zahl der arbeitslosen Journalisten trotz des relativ hohen Ausbildungsniveaus stärker als die durchschnittliche Arbeitslosenzahl.

Finanziert wird das Projekt vom AMS Wien und vom Eigentümer-"Verein zur Förderung der beruflichen Entwicklung von JournalistInnen" – getragen von der Wirtschaftskammer, der Industriellenvereinigung, dem Presseclub Concordia und dem Verband Österreichischer Zeitungsherausgeber (VÖZ). (APA, 18.5.2018)