ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel gratuliert dem französischen Skiverbandschef Michel Vion.

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Costa Navarino – Saalbach ist bei der Vergabe der alpinen Ski-WM 2023 leer ausgegangenen. Die FIS vergab am Donnerstag bei ihrem 51. Kongress in Costa Navarino in Griechenland die Titelkämpfe an Courchevel-Meribel, womit erstmals seit 2009 wieder in Frankreich Alpin-WM-Medaillen vergeben werden. Österreich muss weiter auf die erste Ski-WM seit Schladming 2013 warten.

Die Abstimmung im FIS-Vorstand endete mit neun zu sechs für Courchevel-Meribel. Dennoch wird sich Saalbach auch um die Titelkämpfe 2025 bemühen und dabei gute Chancen haben. "Was uns betrifft, geben wir bestimmt nicht auf. Die nächste Vergabe gilt für 2025, und die holen wir uns dann nach Saalbach", wurde Bartl Gensbichler, Präsident des Salzburger Skiverbands, zitiert.

Zunächst aber regierte beim Landeschef Enttäuschung. "Wir haben viel Arbeit und Herzblut in die Bewerbung gesteckt, um 2023 nach langer Pause wieder eine WM durchführen zu können. Dass wir das Know-how dafür besitzen, wissen wir. Mit Courchevel-Meribel hatten wir jedoch einen sehr starken Mitbewerber. Wir drücken unseren Kollegen aus Frankreich die Daumen für die WM und werden mit Sicherheit auch selbst vor Ort sein", sagte Gensbichler.

Nur eine Frage der Zeit

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel sah die Niederlage pragmatisch. "Der Grund dafür war, wie ich aus den Kommentaren meiner Vorstandsmitglieder entnehmen konnte, dass Österreich seit 2013 mit der alpinen WM in Schladming (2013), der Freestyle-WM in Kreischberg (2015), der Skiflug-WM am Kulm (2016), der Grasski-WM in Kaprun (2017), der Biathlon-WM in Hochfilzen (2017) und der bevorstehenden nordischen WM in Seefeld (2019) allein fünf FIS-Weltmeisterschaften zugesprochen bekam. Dass der Bewerbung von Saalbach zahlreiche Sympathien entgegengebracht wurden, lässt uns die Bewerbung für 2025 mit entsprechendem Optimismus angehen", erklärte der Tiroler.

Auch Saalbachs Bürgermeister Alois Hasenauer zeigte sich gelassen: "Natürlich ist es schade, dass wir die WM 2023 noch nicht austragen dürfen, wünschen unseren Mitbewerbern aber gleichzeitig alles Gute für ihren Event. Aufgeben kommt für uns aber nicht infrage. Wir machen da weiter, wo wir gerade stehen, und bereiten uns für die Vergabe in Marrakesch 2020 vor. Wir sind sehr optimistisch, dass in den nächsten Jahren eine WM in Österreich stattfinden wird – hoffentlich 2025 in Saalbach-Hinterglemm."

Gefasst nahm Petra Kronberger, Abfahrtsweltmeisterin von 1991 in Saalbach, die Kunde zur Kenntnis. "Die Enttäuschung ist da. Aber wir haben damit rechnen müssen, dass Meribel den Vorzug erhalten wird. So gesehen sind wir nicht komplett vom Himmel gefallen", sagte die Salzburgerin im ORF-Interview. Sicher habe es aber "die eine oder andere Träne gegeben".

Der ebenfalls anwesende Ex-Abfahrer Michael Walchhofer war "nach wie vor überzeugt, dass Saalbach die bessere Bewerbung gehabt hat". Für 2025 werde es deshalb "sicher passen".

Am 9. Juli 2015 entschied sich die ÖSV-Präsidentenkonferenz für Saalbach als WM-Bewerber für 2023, der Salzburger Skiort hatte den Vorzug vor St. Anton am Arlberg erhalten. Saalbach-Hinterglemm war bereits 1991 WM-Ausrichter. Im Mai 2017 stand fest, dass es Saalbach im Vergabeprozess mit Courchevel-Meribel zu tun bekommt. Die WM 2019 findet in Aare (Schweden) statt, jene 2021 in Cortina d'Ampezzo (Italien). (APA, 17.5.2018)