Wer den Tiroler Tourismus ein wenig kennt, weiß natürlich, dass es am idealsten wäre, wenn der Fremde einfach Geld von zu Hause aus überweisen, selbst aber nicht anreisen würde. Um im gleich auftauchenden Bild zu bleiben: Die Fremden melken, nicht füttern!

Allerdings ist es mitunter auch so, dass die trotzdem frech angereisten Ausländer – wir nennen sie jetzt einmal "die Deitschn" – mit dem heimischen Fleckvieh nicht so gut zurechtkommen. Unter dem Schlagwort "Eine Alm ist kein Streichelzoo" wurde nun unter der Patronanz von Tirols berühmtestem Bergbauern Tobias Moretti eine multimediale Aufklärungskampagne präsentiert.

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Sie soll verhindern, dass kuschelsüchtige Flachlandgermanen in unserer schönen tirolerischen Heimat Tirol beim Anblick einer Kuh liebestoll werden, auf das Rindvieh losstürmen und es niederschmusen. Im Winter ist das alles nicht so gefährlich. Schneekanonen schrecken die Kühe davon ab, hinauf auf die Almen zu steigen. Im Sommer hingegen: Es hat auch schon Tote und Verletzte gegeben. Kuhattacke!

Tirol heute legte nun den Finger in eine schwärende Wunde. In Anwesenheit des Präsidenten der Tiroler Landwirtschaftskammer (Frühstück oder Halbpension?) wurde eine in ganz Tirol almendeckend mit Videos und Comic-Hefteln greifende Kampagne präsentiert. Sie zeigt, wie man Übergriffe der gewaltbereiten Tiere am besten umgeht. Ob das im Zielland Deutschland von den Bergwanderern gesehen werden wird, ist zweifelhaft (obwohl Tobias Moretti schon sehr fesch und authentisch ist). Hier aber ein Tipp: Niemals den Kühen in die Augen schauen! Und: Gewinnen tut nur, wer als Erster zuschlägt. (Christian Schachinger, 17.5.2018)