Der 65-jährige Alois Schwarz ist nun offiziell der Nachfolger von Bischof Klaus Küng in St. Pölten.

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St. Pölten– Gottes Wege sind mitunter unergründlich – und manchmal führen sie über Mariazell: Ehe der neue St. Pöltener Diözesanbischof Alois Schwarz am Donnerstag zu seiner Antrittspressekonferenz in die niederösterreichische Landeshauptstadt eilte, legte der 65-Jährige noch einen kurzen Zwischenstopp bei der Magna Mater Austriae ein.

"Ich komme mit einem lieben Gruß der Gottesmutter", setzte Schwarz dann bei seiner Präsentation als Nachfolger von Diözesanbischof Klaus Küng launig fort. Er komme "mit einer großen Aufregung" nach St. Pölten. Deutliche Gelassenheit strahlte hingegen der Vorgänger aus. Er sei "froh, dass der Papst endlich eine Entscheidung gefällt hat" und er die Diözese "in jüngere Hände" legen könne, bilanzierte Küng nach fast 14 Jahren an der Spitze der Diözese St. Pölten. Nachsatz: "Es ist nicht immer leicht gewesen, und es war eine große Herausforderung. Aber ich bin froh, dass sich alles sehr positiv entwickelt hat."

"Als Kirche Profil zeigen"

Schwarz betonte dann, er wolle "den Weg des Friedens und der Heilung" weitergehen. Ein besonderes Anliegen sind dem bisherigen "Sportbischof" die Pfarren: "Sie sind die Hoffnungsorte der Menschen, die Nahversorger der Seele." Die Säkularisierung sieht Schwarz übrigens als "echte Chance": "Da können wir als Kirche Profil zeigen."

Schwarz wurde am 14. Juni 1952 in Hollenthon in Niederösterreich geboren. Nach der Matura trat er in das Wiener Priesterseminar ein und studierte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.

Bischöfliche Heimkehr

Am 29. Juni 1976 empfing Schwarz die Priesterweihe durch Erzbischof Franz Kardinal König. Anschließend war er bis 1978 als Kaplan in der Pfarre Gloggnitz tätig. Von 1978 bis 1984 war Schwarz Assistent am Institut für Pastoraltheologie und Kerygmatik in Wien und Lehrbeauftragter für Homiletik, parallel dazu bis 1983 Studienpräfekt im Wiener Priesterseminar. 1981 promovierte er zum Doktor der Theologie.

Von 1983 bis 1992 war Schwarz Pfarrer in Krumbach, am 26. Dezember 1996 wurde er dann von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof der Erzdiözese Wien und Titularbischof von Mathara in Numidia ernannt.

Kardinal Christoph Schönborn bestellte ihn gleichzeitig zum Bischofsvikar für die Priesterbegleitung und -fortbildung und für das Pastorale der geistlichen Berufe in der Erzdiözese Wien und ein halbes Jahr später zum Bischofsvikar für das Vikariat Unter dem Wienerwald. Am 22. Mai 2001 erfolgte die Ernennung zum 65. Bischof der Diözese Gurk als Nachfolger von Egon Kapellari. (Markus Rohrhofer, 17.5.2018)