Bild nicht mehr verfügbar.

Bühnenbildner Karl-Ernst Herrmann ist 81-jährig gestorben.

Foto: picturedesk.com / Ullstein Bild

Berlin – Sein letzter Bühnenraum galt dem alterswilden König Lear, gespielt von Martin Schwab im Stuttgarter Schauspiel: Ins Parkett hinein wölbte sich, wie eine durchscheinende Hand des Todes, eine schwarze Tuchbahn. Karl-Ernst Herrmann, aus der Lausitz gebürtig, war der neben Wilfried Minks wichtigste Bühnenbildner der deutschen Theatermoderne.

An der Berliner Schaubühne zum erstrangigen Künstler gereift, versah er in der Folge vor allem Claus-Peymann-Inszenierungen mit geometrisch klaren Konturen. Von Caspar David Friedrich zeigte sich Herrmann ebenso beeinflusst wie von Palladio.

Auch als Opernregisseur (gemeinsam mit Gemahlin Ursel) verwandelte er Theater- in Denkräume: betörend helle Zonen apollinischer Klarheit. Jetzt ist Herrmann 81-jährig in Berlin gestorben. (poh, 14.5.2018)