Washington – Es kam nicht ohne Ankündigung: Dass US-Präsident Donald Trump kein Fan der Klimaforschung der nationalen Weltraumbehörde Nasa ist, hat er bereits in der Vergangenheit immer wieder betont. Nun wird es offenbar ernst. Das "Carbon Monitoring System" (CMS) der Nasa soll nicht mehr weitergeführt werden: Wie das Wissenschaftsmagazin "Science" berichtet, sei das Programm zur Messung und Überwachung von Treibhausgasen gestrichen worden. Experten sprechen von einem großen Fehler.

Wie jetzt bekannt wurde, ist CMS im Haushaltsentwurf, der bereits im März verabschiedet wurde, nicht mehr als Posten angeführt. Das Programm kostet rund acht Millionen Euro jährlich. Stattdessen wurden neue Raumfahrtmissionen genehmigt. Ein Sprecher der Nasa bestätigte den Bericht: Laufende Projekte würden zwar noch zu Ende geführt, für neue Forschung sei aber kein Geld mehr veranschlagt. Auch ein weiteres Klimaforschungsprogramm soll demnach beendet werden: Orbiting Carbon Observatory 3.

Nähere Gründe abseits von "Budgetknappheit" wurden nicht genannt. Auf die Fähigkeit der Nasa, den Ausstoß von Treibhausgasen zu überwachen, werde die Streichung jedoch keine Auswirkungen haben, so der Sprecher der Weltraumbehörde.

Genau das bezweifeln Wissenschafter. "Was man nicht misst, kann man nicht managen", schreibt "Science" und zitiert die Klimaforscherin Kelly Sims Gallagher von der Tufts University in Medford, Massachusetts: "Wenn man Emissions-Reduktionen nicht messen kann, kann man auch nicht überprüfen, ob sich Staaten an Vereinbarungen halten." (red, 14.5.2018)