Paris – Nach der tödlichen Messerattacke in Paris ist ein Freund des Angreifers festgenommen worden. Der junge Mann sei am Sonntag in Straßburg, der früheren Heimatstadt des Angreifers, in Gewahrsam genommen worden, hieß es aus Justizkreisen. Er ist den Angaben zufolge wie der Angreifer Khamzat A. 1997 geboren.

Der in Tschetschenien geborene Franzose A. hatte am Samstagabend in einem Ausgehviertel nahe der Pariser Oper mit einem Messer auf mehrere Menschen eingestochen. Er tötete dabei einen 29 Jahre alten Passanten und verletzte vier weitere Personen, zwei von ihnen schwer. A. wurde schließlich von der Polizei erschossen.

In Straßburg aufgewachsen

Der Angreifer habe bei seiner Tat "Allah Akbar" (Gott ist der Größte) gerufen, teilte die Staatsanwaltschaft unter Berufung auf mehrere Zeugenaussagen mit. Der IS reklamierte die Tat für sich. Die Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen.

A. wuchs nach Angaben aus Ermittlerkreisen mit seiner Familie im Straßburger Stadtteil Elsau auf, in dem viele Tschetschenen leben. 2010 erhielt er die französische Staatsangehörigkeit. Seine Eltern wurden am Sonntagmorgen in Gewahrsam genommen, ihre Wohnung im 18. Arrondissement von Paris wurde in der Nacht durchsucht.

In Gefährderliste gespeichert

A. war nicht vorbestraft, wurde aber seit 2016 in der "Akte S" geführt, hieß es aus Ermittlerkreisen. Diese enthält Namen von mehr als 10.000 Personen, die Hälfte von ihnen radikale Islamisten oder Menschen mit möglichen terroristischen Verbindungen. Eher wegen seiner Kontakte als wegen "seines eigenen Verhaltens" tauchte A. auch in einer Liste möglicher Gefährder auf.

In Paris hatte es in den vergangenen Jahren wiederholt tödliche Anschläge gegeben, die vielfach islamistisch motiviert waren. Bei diesen Angriffen starben seit 2015 bereits 246 Menschen. (APA, 13.5.2018)