Österreichs kleinere und mittlere Industriebetriebe sind noch schlecht auf die Digitalisierung – Stichwort Internet der Dinge bzw. Industrie 4.0 – vorbereitet, so das Ergebnis einer aktuellen Studie unter 200 Industrieunternehmen im Auftrag des Pneumatik- Elektronik- und Bildungsanbieters Festo im Vorfeld der Messe "Smart Automation" nächste Woche in Wien.

Zwar schaut die Auftragslage in den Unternehmen sehr gut aus und fast die Hälfte der befragten Betriebe will durch neue Technologien Geld einsparen, aber nur wenige können mit Begriffen wie Künstliche Intelligenz oder Big Data viel anfangen, so Festo Österreich-Sprecherin Katharina Sigl zur APA.

Volle Auftragsbücher

Dazu käme, dass bei vollen Auftragsbüchern, wie in der derzeitigen Hochkonjunktur, der Fokus nicht auf der Weiterbildung der Mitarbeiter, sondern dem Abbau der Aufträge liege.

Dass die jetzige ÖVP/FPÖ-Regierung Österreich zum Technologieführer in Europa machen wolle sei zwar der richtige Weg, das Ergebnis der Umfrage zeige aber, dass die kleineren Industriebetriebe dafür noch schlecht vorbereitet seien.

Aber immerhin bei den in Österreich so wichtigen Titeln tue sich was. "In knapp einem Viertel der Unternehmen gibt es bereits durch die Digitalisierung offensichtliche Veränderungen der Funktionen bzw. Funktions- oder Berufsbezeichnungen", so Sigl.

Lehrpläne entrümpeln

Wichtig wäre, dass die Lehrpläne entrümpelt und dem neuen technischen Stand angepasst werden. Auch sei es nicht gut, neue Hürden für Informatik-Studenten einzubauen, vielmehr sollten Hemmnisse überwunden werden.

Es sei jedenfalls Zeit zum Handeln. "Für uns sind diese Ergebnisse alarmierend: Denn der Wirtschaftsstandort und die wirtschaftliche Lage werden als sehr positiv dargestellt. Allerdings sind wesentliche technologische Fortschritte häufig noch Fremdworte", so das Fazit von Rainer Ostermann, Geschäftsführer von Festo Österreich. (APA, 11.5. 2018)