Gesundheitsminister Jens Spahn auf einem Foto vom April.

Foto: AFP / Tobias SCHWARZ

Berlin – Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn setzt auf eine Einigung innerhalb der Koalition über ein Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche. "Wir arbeiten gut und vertrauensvoll", sagte Spahn am Dienstag dem Deutschlandfunk. "Und ich bin auch sicher, wenn alle mal die Symbolfragen beiseite schieben, dann schaffen wir auch eine gute, sachgerechte Lösung miteinander, ohne dass wir Werbung erlauben wollen für Schwangerschaftsabbrüche."

Klar sei, dass Frauen die Chance haben müssten, sich darüber zu informieren, welche Ärzte Schwangerschaftsabbrüche vornehmen. "Dieses Informationsbedürfnis wollen wir gemeinsam decken."

Paragraf 219a ist seit Langem umstritten, weil er den Zugang zu Informationen über das ärztliche Leistungsangebot zu Abtreibungen unterbinden könnte. Strafbar macht sich demnach, wer Schwangerschaftsabbrüche in "grob anstößiger Weise" oder "seines Vermögensvorteils wegen" öffentlich "anbietet", "ankündigt" oder "anpreist". Immer wieder werden deshalb Gynäkologinnen und Gynäkologen in Deutschland angezeigt, wenn sie Abtreibungen unter ihren Leistungen anführen. (Reuters, red, 8.5.2018)