London – Das renommierte Londoner Naturhistorische Museum ist offenbar auf einen Schwindel hereingefallen: Bei einem Fotowettbewerb im vergangenen Jahr zeichnete das Museum ein Bild aus, das einen aller Wahrscheinlichkeit nach ausgestopften Ameisenbären zeigte. Das – zugegebermaßen wunderschöne – Foto finden Sie hier. Das Natural History Museum disqualifizierte nun den Sieger.

Das Foto aus Brasilien hatte den Preis in der Kategorie "Tiere in ihrer natürlichen Umgebung" gewonnen – ausgestopfte Tiere passen hier naturgemäß nicht dazu. Es sei "höchst wahrscheinlich, dass das Tier auf dem prämierten Foto ausgestopft war", erklärte das Museum.

Hinweise führten zu Ermittlungen

Das "The Night Raider" betitelte Foto zeigt vorgeblich einen Großen Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla) bei der Mahlzeit an einem Termitenhügel im brasilianischen Nationalpark Emas. Beim Museum gingen dann aber nach der Preisverleihung Hinweise ein, dass das gezeigte Tier sehr stark einem ausgestopften Ameisenbären ähnele, der im Besucherzentrum des Parks ausgestellt war.

Das Museum leitete eine gründliche Untersuchung ein und verglich Haltung, Körperbau, Fellstruktur und Musterung. Das Ergebnis: "Die Ähnlichkeiten sind zu groß, als dass es sich um zwei unterschiedliche Tiere handeln könnte." Der brasilianische Fotograf Marcio Cabral arbeitete den Angaben zufolge bei den Ermittlungen des Museums mit. Er bestritt demnach allerdings vehement, dass er ein ausgestopftes Tier fotografiert habe. (APA, red, 27. 4. 2018)