Das Geschehen am Wiener Aktienmarkt wird von US-Profiinvestoren dominiert.

Foto: Wiener Börse / Akos Stiller

Wien – Der Trend zu passiven Investments wie ETFs macht auch vor den Toren der Wiener Börse nicht halt. Wie aus einer Erhebung des Börsenbetreibers hervorgeht, ist im Vorjahr der Anteil von institutionellen Investoren, die über einen Index investieren, auf annähernd 17 Prozent gestiegen. Hinter dem norwegischen Staatsfonds als größtem Einzelinvestor reihen sich die US-Vermögensverwalter Vanguard und Blackrock, die auch zu den weltweit führenden ETF-Anbietern zählen. Größter heimischer Vertreter ist Erste Asset Management auf Rang sechs.

Unterm Strich bleiben professionelle US-Anleger, die 28 Prozent aller institutionellen Investoren ausmachen, die stärkste Anlegergruppe im Streubesitz des ATX Prime. Um einen Prozentpunkt gestiegen ist der Anteil heimischer Institutioneller, nämlich auf fast 21 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 lag der Wert noch bei 15 Prozent. Insgesamt befinden sich fast 70 Prozent des Streubesitzes des ATX Prime in Händen institutioneller Anleger wie Versicherungen oder Investmentfonds.

Auf mehr als 17 Prozent des gesamten Kuchens kommen österreichische Haushalte – mehr als heimische Profi-Anleger. "Diese Aktienbestände befinden sich in Händen einiger weniger Österreicher", kommentiert Börsenchef Christoph Boschan. Denn den Haushalten dieser Gruppe werden auch Privatstiftungen und Family-Offices hinzugerechnet. Dennoch sieht Boschan noch Spielraum nach oben und spricht sich erneut für eine verbesserte Finanzbildung in Österreich aus. (aha, 28.4.2018)