Laut Statistik Austria stagnieren neu erteilte Führerscheine seit 2015 auf dem Niveau von rund 118.000.

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Wien – Im Vorjahr wurden österreichweit laut Statistik Austria insgesamt 117.602 Führerscheine erstmals erteilt bzw. um zusätzliche Lenkberechtigungen erweitert. Das waren im Vergleich zu 2016 beinahe gleich viele (minus 0,4 Prozent). Zusätzlich wurden 2017 rund 31.000 sogenannte Mopedführerscheine ausgestellt, um 1,4 Prozent weniger als im Jahr davor, hieß es in einer Aussendung am Donnerstag.

Laut Statistik war die Zahl der neuerteilten und ausgedehnten Führerscheine von 2006 bis 2010 noch kontinuierlich angestiegen, seit 2015 stagniert sie auf dem Niveau von rund 118.000. Das überdurchschnittlich hohe Jahresergebnis 2012 (134.800) gab es aufgrund einer durch die Führerscheingesetznovelle erfolgten Änderungen, insbesondere bei den A-Klassen bzw. "Motorradführerscheinen".

Mopedführerscheine rückläufig

Leicht rückgängig waren Mopedführerscheine. Dabei wurde ausschließlich die Klasse AM erworben, die zum Lenken von Mopeds und vierrädrigen Leichtkraftfahrzeugen berechtigt. AM-Lenkberechtigungen wurden beinahe ausnahmslos von Jugendlichen erlangt: 93 Prozent der Führerscheinneulinge waren 15 Jahre (28.700) und vier Prozent 16 Jahre alt (1.200).

Die in den vergangenen Jahren rückläufige Zahl an erworbenen Mopedführerscheinen spiegelt sich auch in rückläufigen Verunglücktenzahlen der 15- und 16-jährigen Mopedfahrer im Straßenverkehr wider. Für diese Entwicklung sind unter anderem auch eine verbesserte Ausbildung (Fahrpraxis und begleitetes Fahren im Straßenverkehr) sowie die sinkende Bevölkerungszahl in diesen Altersstufen verantwortlich.

Seit 2012 ist rückläufiger Trend

2017 wurden rund 81.300 B-Lenkberechtigungen erteilt, um zwei Prozent weniger als 2016. Seit 2012 ist ein rückläufiger Trend zu beobachten: Der Rückgang gegenüber der Höchstzahl der vergangenen zehn Jahre (2011: 91.800) beträgt elf Prozent. Von den insgesamt 81.300 erteilten B-Lenkberechtigungen wurden 30 Prozent nach der L17-Ausbildung ausgestellt, bei der Jugendliche den Führerschein nach einer Grundausbildung in der Fahrschule und privaten Ausbildungsfahrten (3.000 km) bereits ab dem 17. Lebensjahr erwerben kann.

Seit 2013 beträgt das Mindestalter für den Direktzugang zu schweren Motorrädern (Klasse A) 24 Jahre und bei vorangegangenem zweijährigen Besitz der Klasse A2 (ab 18. Lebensjahr; max. 35 kW) 20 Jahre. Ab dem 16. Lebensjahr kann die Berechtigung zum Lenken von Motorrädern bis zu 125 ccm Hubraum und max. 11 kW erworben werden (A1).

Rund 2.100 Personen, davon fast ausschließlich Jugendliche, erhielten 2017 die Lenkberechtigung Klasse A1, um drei Prozent mehr als im Jahr davor. 77 Prozent waren 16-Jährige, 21 Prozent waren 17 Jahre alt. Weitere rund 6.400 Personen erwarben die Klasse A2 und 8.500 die Klasse A, hier gab es eine Steigerung um elf Prozent. Insgesamt wurden gegenüber 2016 um vier Prozent mehr A-Klassen (A1, A2, A) erworben. (APA, 26.4.2018)