London – Großbritannien könnte sich vorstellen, ein eigenes Satelliten-Navigationssystem als Konkurrenz zum europäischen Galileo aufzubauen und sich so den Zugang zu sensiblen Sicherheitsinformationen nach dem Brexit zu sichern. Diese Rute stellt der britische Wirtschaftsminister Greg Clark laut einem Bericht der "Financial Times" der EU ins Fenster.

In Vorbereitung auf den geplanten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union hat die Kommission damit begonnen, das Land von sicherheitsrelevanten Arbeiten auszuschließen. Das gefährde die Zusammenarbeit in diesen Fragen, kritisierte Clark laut dem Bericht.

Konkurrenzprodukt eines Konkurrenzprodukts

Clark will sich demnach außerdem rechtlichen Rat einholen, um die 1,4 Milliarden Euro zurückzufordern, die das Land seit dem Beginn von Galileo 2003 in das System gesteckt hat. Bisher sind immerhin etwa 15 Prozent der Arbeiten an Galileo auf Großbritannien entfallen.

Mit Galileo wollen die Europäer ihrerseits dem US-System GPS Konkurrenz machen. Das komplette Netzwerk soll 2020 im Einsatz sein, ein Jahr nach dem Ausscheiden Großbritanniens aus der EU. (APA, red, 25. 4. 2018)