Wien/Graz – Die Aktien des steirischen Chipherstellers ams AG sind am Dienstag nach Zahlen und einem schwachen Ausblick eingebrochen. Sie büßten im frühen Handel an der Börse in Zürich fast zehn Prozent abgerutscht und fielen zeitweise auf den tiefsten Stand seit Ende Jänner.

Analysten widersprechen sich

Analyst Michael Foeth von der Bank Vontobel will nun sein bisheriges Kursziel von 137 Franken je Aktie kappen, bekräftigte zugleich aber sein Anlageurteil "Buy". Erneut hätten kurzfristige Probleme bei der Produktumstellung sowie eine begrenzte Vorhersehbarkeit über die Entwicklungen in der zweiten Jahreshälfte für Unsicherheit in der Gewinnentwicklung gesorgt, schrieb er unter Verweis auf die deutlich gesenkten Ziele für das laufende zweite Quartal. Er sieht die Schätzungen für das Jahr 2018 um 50 Prozent sinken.

Die Experten von JPMorgan hingegen monierten: "Nicht die Aussagen zu den Umsätzen im zweiten Quartal sind der Schwachpunkt, sondern vielmehr die schwache Bruttomarge im ersten Quartal."

Die Analysten von Barclays wiederum gehen davon aus, dass längerfristig die guten Fundamentaldaten von ams sich durchsetzen werden und bestätigen heute ihre "overweight"-Empfehlung und das Kursziel von 140 Franken.

Apple drückt Techwerte

Die durch den ams-Ausblick untermauerten jüngsten Sorgen um die Nachfrage beim wichtigen Branchenkunden Apple wirkten sich auch in Frankfurt negativ auf die Chipwerte im Technologiesektor aus. Weil Dialog im TecDax stark mit Apple in Verbindung gebracht werden, setzten die Aktien ihre jüngste Talfahrt mit fast 5 Prozent Minus fort. Ähnlich deutlich auf Talfahrt begaben sich auch der Anlagenbauer Aixtron und der Waferhersteller Siltronic.

Die ams AG erwartet wie Montagabend berichtet für das zweite Quartal eine signifikante Kapazitätsunterauslastung aufgrund von Produktüberleitungen bei umfangreichen Smartphone-Progammen. Diese werde zu einer negativen bereinigten operativen Ergebnismarge von 20 bis 25 Prozent führen, warnte ams. (24.4.2018)