Brüssel/Wien – Insgesamt erhielten im vergangenen Jahr in der Europäischen Union weniger Menschen Asyl. So wurde 2017 laut aktuellen Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat 538.000 Personen ein positiver Asylbescheid ausgestellt. Das sind fast 25 Prozent weniger als noch im Jahr 2016. Vor allem syrische Staatsangehörige (33 Prozent), afghanische Flüchtlinge (19 Prozent) und Iraker (zwölf Prozent) erhielten in der Union Asyl.

Dabei fällt auf, dass allein ein Staat für mehr als 60 Prozent der positiven Entscheide verantwortlich ist: Deutschland, das rund 325.400 Menschen Schutz gewährte. Frankreich wird in absoluten Zahlen auf Platz zwei gereiht und stellte im Vorjahr 40.600 Asylbescheide aus. Rechnet man die positiven Entscheidungen auf die Bevölkerungszahl hoch, liegt Österreich mit 3.865 aufgenommenen Personen pro einer Million Menschen auf dem zweiten Platz.

Die Anerkennungsraten in den europäischen Staaten variieren stark von 31 Prozent in der ersten Instanz in Ungarn und dem Vereinigten Königreich bis zu 90 Prozent in der Schweiz oder 89 Prozent in Irland. Der EU-Schnitt bei erstinstanzlichen positiven Bescheiden liegt bei 46 Prozent.

Vor allem Geflohene aus Syrien und Eritrea hatten im vergangenen Jahr gute Chancen, Schutz in einem EU-Mitgliedsstaat zu erhalten. So wurden 94 Prozent aller Asylanträge von Syrern positiv entschieden und jene von Menschen aus Eritrea zu 92 Prozent. Die schlechtesten Karten hatten Personen aus Albanien. Nur fünf Prozent aller Antragsteller aus dem aus dem europäischen Land erhielten Asyl in einem EU-Staat. (red, 20.4.2018)