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Khartum – Der sudanesische Staatschef Omar al-Bashir hat am Donnerstag seinen Außenminister gefeuert, nachdem dieser die dramatischen Zahlungsschwierigkeiten des Landes öffentlich gemacht hatte. Am Tag vor seiner Entlassung hatte Außenminister Ibrahim Ghandour einen Hilferuf abgesetzt.

Sudanesische Diplomaten im Ausland seien seit Monaten nicht bezahlt worden, und auch die Mietzahlungen für die Auslandsvertretungen seien im Rückstand, klagte Ghandur vor dem Parlament. Daraufhin gaben sudanesische Staatsmedien Ghandours Entlassung bekannt.

"Lage gefährlich"

Der Sudan durchlebt derzeit eine Wirtschafts- und Finanzkrise, das Land leidet unter akuter Devisenknappheit. "Die Lage ist inzwischen gefährlich, weswegen ich nun öffentlich darüber rede", hatte Ghandur am Mittwoch gesagt.

Er habe bereits direkt mit dem Gouverneur der Zentralbank verhandelt, aber auch auf diesem Wege keine Mittel für die Bezahlung der Diplomaten erhalten. "Einige unserer Botschafter wollen nach Khartum zurückkehren, weil sie und ihre Familien solche Probleme haben", berichtete Ghandour.

Al-Bashir herrscht seit 1989 in dem afrikanischen Staat. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) sucht Al-Bashir mit einem internationalen Haftbefehl. Das Gericht in Den Haag wirft ihm Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord in der westsudanesischen Bürgerkriegsregion Darfur vor. (APA, 20.4.2018)