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Amazon ist zweifelsohne ein Gewinner des neuen Lebensstils, bei dem (fast) alles jederzeit online bestellt werden kann.

Foto: Reuters / Lucas Jackson

Wien – Internet und Smartphone haben in den vergangenen Jahren unser Verhalten verändert. Es gibt kaum Bereiche, die von diesen Technologien nicht erfasst worden sind. Onlineshopping, Reisen im Internet buchen, Spielen am Handy, Fernsehen via Streaming, Lesen am Kindle, Freundschaften pflegen via Facebook, Instagram und Co – all das sind Bereiche, in denen in den vergangenen Jahren nicht nur neue Player auf den Markt gekommen sind – diese haben selbigen teilweise neu definiert und in einigen Bereichen die Führung übernommen.

Eine Situation, die Gewinner und Verlierer schafft. Für Ido Cohen ist das jenes Umfeld, in dem er sich nach Aktien für den "Invesco Global Leisure Fund" umschaut. Er ist für den Fonds auf der Suche nach jenen Veränderungen, aus denen sich Wachstum und damit Gewinn generieren lassen. "Wer Ausmaß und Dimension wegweisender Veränderungen früh erkennt oder ihre Bedeutung früher erkennt als andere, kann damit Mehrwert generieren", hält Cohen in einem Investmentbrief fest.

Potenzial bei E-Commerce

So sieht der Fondsmanager etwa im Bereich E-Commerce das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Denn in den USA entfallen laut dem Handelsministerium erst rund zehn Prozent (Stand 2017) der Konsumausgaben auf den Onlinehandel. Das liegt laut Cohen vor allem daran, dass der Onlinehandel in wichtigen Bereichen noch nicht wirklich Fuß gefasst hat. Dazu zählen etwa der Lebensmittel- und Gastrobereich, der in den USA rund 25 Prozent der Einzelhandelsumsätze ausmacht. Auch die Sektoren Auto/ Benzin bzw. Autoteile (rund 28 Prozent der US-Einzelhandelsumsätze) bieten noch Potenzial. In Summe seien laut Cohen fast zwei Drittel des Potenzials im E-Commerce noch nicht ausgeschöpft.

Mit zunehmendem Ausbau der Logistikinfrastruktur sowie der laufenden Automatisierung in Verbindung mit künstlicher Intelligenz würden Lieferdienste künftig noch schneller und günstiger, womit sich neues Potenzial ergibt. Das werde laut Cohen die Alles-auf-Abruf-Ära einläuten. Veränderungen dieser Art sind auch im Sektor Video (Stichwort Streaming) oder im Spielebereich (Konsole versus Handy) die Treiber.

Schwächer als Vergleichsindex

Im Fonds sind derzeit daher Amazon, Alibaba, Take-Two Interactive, Electronic Arts und Nintendo die fünf größten Investments. Mit 74,2 Prozent ist der US-Anteil im Fonds sehr hoch. Gefolgt von Japan (9,3 Prozent) und Frankreich (5,4 Prozent). Der Bereich Software ist im Fonds mit 18 Prozent der größte Bereich. Im Vergleichsindex (MSCI World Consumer Discretionary Index-ND) wird in diesen Sektor derzeit allerdings nicht investiert. Diese Tatsache habe die Wertentwicklung des Fonds zuletzt belastet, teilt Cohen mit.

Dass der Fonds zuletzt schwächer performte als der Vergleichsindex, liegt laut Cohen auch an der Aktienauswahl aus der Medienbranche. Als wertfördernd erwiesen sich dagegen Aktien aus der Gebrauchsgüterindustrie sowie die Untergewichtung der Automobilindustrie. Da der Fonds allerdings nur in einem bestimmten Sektor anlegt, müssen Anleger auch stärkere Schwankungen aushalten können. (Bettina Pfluger, 22.4.2018)