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Eine Falcon-9-Trägerrakete hob am Mittwoch mit dem Transiting Exoplanet Survey Satellite vom Raumfahrtbahnhof Cape Canaveral in Florida ab.

Foto: AP Photo/John Raoux

Tampa – Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat am Mittwoch mit zwei Tagen Verspätung den Kepler-Nachfolger Tess ins All befördert. Das Weltraumteleskop soll nach neuen Exoplaneten in der näheren Sonnenumgebung Ausschau halten soll.

Eine Falcon-9-Trägerrakete des privaten Unternehmens Space X hob um 18.51 Uhr (0.51 Uhr MESZ) mit dem Transiting Exoplanet Survey Satellite vom Raumfahrtbahnhof Cape Canaveral in Florida ab. Der ursprünglich für die Nacht auf Dienstag (MESZ) geplante Start war verschoben worden, da das Tess-Navigationssystem noch einmal überprüft werden musste.

Es war das erste Mal, dass die Nasa die Dienste von SpaceX für eine wissenschaftliche Mission in Anspruch nahm. Bisher hatte SpaceX in erster Linie mit seinem Dragon-Frachter im Auftrag der NASA Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS gebracht.

Planetensuche

Etwa zwei Monate nach dem Start soll der Planetenjäger in seiner Umlaufbahn angekommen sein und Daten senden. Die rund 200 Millionen Dollar teure Mission ist vorerst auf zwei Jahre angesetzt und soll rund 200.000 Sterne in der kosmischen Nachbarschaft der Sonne ins Visier nehmen. Tess registriert vorübergehende Helligkeitsabnahmen der Sterne, aus denen sich auf das Vorhandensein von Exoplaneten schließen lässt.

Tess könnte sowohl kleine steinige Planeten als auch riesige Himmelskörper finden – und soll insgesamt ein deutlich größeres Gebiet abdecken als Kepler. Das Weltraumteleskop ist seit rund neun Jahren im All, doch nun geht ihm in wenigen Monaten der Sprit aus.

Auf Grundlage der Kepler-Ergebnisse rechnet die Nasa damit, dass Tess rund 20.000 Planeten außerhalb unseres Sonnensystems aufspüren wird, darunter etwa 50 von der Größe der Erde, auf denen es Leben geben könnte. (APA, red, 19.4.2018)