"Meine Eltern waren froh, als ich in den Krieg zog", sagt die Ex-Soldatin und Fotografin Alison Baskerville.

Foto: Birk Ruhsam / Juli Marie Bali

Perugia/Wien – Von Bagdad über Kabul bis nach Pjöngjang – mehr Frauen als jemals zuvor berichten über politische Misstände und Krisen. Beim Internationalen Journalismusfestival in Perugia berichteten Auslandskorrespondentinnen von ihren Erfahrungen in Krisengebieten. Jina Moore ("New York Times"), Jean Lee (Associated Press of the Korean Peninsula), Anna Holligan (BBC), Cassandra Vinograd (freie Journalistin) und Alison Baskerville (Dokumentarfotografin) sprachen über die täglichen Herausforderungen, die die Rolle der Frau in Führungsebenen, an der Front und in repressiven Systemen mit sich bringt.

Baskerville ist britische Dokumentarfotografin und Militärveteranin. Mit ihrer Arbeit verfolgt sie vor allem ein Ziel: Vermenschlichung jener, die jeden Tag mit Gewalt und Angst leben müssen. "Wir porträtieren sie eher als Opfer denn als Überlebende", sagt sie.

Das Video-Interview:

DER STANDARD

Während ihrer Zeit beim Militär war sie in Afghanistan und dem Irak stationiert. Derzeit verarbeitet sie die unterschiedlichen Zugänge aller Beteiligten in Kriegsgebieten in ihren Fotografien und beschäftigt sich mit den unsichtbaren Auswirkungen auf Kriegsheimkehrer und Veteranen. Sie sind in ihren Augen untrennbar mit modernen Konflikten verbunden. Ihre Vision ist es, jungen Journalistinnen ihr Wissen weiterzugeben. Damit will sie sich für mehr Sicherheit, mehr Zusammenarbeit und eine neue Form der Selbstwahrnehmung und Selbstbefähigung junger Frauen in Krisengebieten einsetzen.

Baskerville bietet Journalistinnen Trainings an, um sie auf möglichst sicheres Arbeiten in Kriegs- und Krisengebieten vorzubereiten. Sie arbeitet dafür an einem internationalen Netzwerk.

Im Video vom Internationalen Journalismusfestival teilt sie ihre zahlreichen Erfahrungen und eindrücklichsten Erlebnisse – wie die Reaktion ihrer Eltern, als sie ihnen ihren bevorstehenden Kriegseinsatz ankündigte: "Meine Eltern waren froh, als ich in den Krieg zog." (Juli Marie Bali, Birk Ruhsam, 19.4.2018)