Linz – Wegen der immer mehr zum Störfaktor für Anrainer werdenden Drogenproblematik sollen drei Linzer Plätze zu Schutzzonen werden. Die Polizei kann damit Personen unbürokratisch wegweisen. Zudem will die Stadt diese Hotspots zu Alkoholverbotszonen erklären, berichteten die im Stadtsenat vertretenen Parteien und die Polizei am Mittwoch.

Aufgrund von Betrunkenen, Drogenkonsumenten, Drogenhändlern und Gewalttätern auf der einen sowie Müttern und sandspielenden Kindern auf der anderen Seite ist der Hessenpark bereits seit längerem in Verruf. Gleiches gilt für den Hinsenkampplatz und ein Areal in der Turmstraße.

Polizei und Stadt haben sich nun auf eine drastische Maßnahme verständigt: Die Bereiche sollen eine Schutzzone werden. Diese kann die Exekutive per Verordnung für maximal sechs Monate errichten, um etwa Minderjährige vor "auch nicht unmittelbar gegen sie gerichteten strafbaren Handlungen nach dem Strafgesetzbuch, dem Verbotsgesetz oder (...) dem Suchtmittelgesetz" zu schützen.

Alkoholverbot an drei Plätzen

Außerdem will Linz ein Alkoholverbot an den drei Plätzen erlassen. Die Details für eine entsprechende Verordnung werden nun ausgearbeitet, kündigte Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) an. Er will sie am 24. Mai dem Gemeinderat vorlegen.

Vizebürgermeister Detlef Wimmer (FPÖ) freute sich, dass "endlich etwas weitergeht" und blaue Kernforderungen umgesetzt würden. Auch sein ÖVP-Kollege Bernhard Baier ist zufrieden und verlangte gleich eine weitere Schutzzone und ein Alkoholverbot am Bahnhof. Die grüne Stadträtin Eva Schobesberger ist weniger glücklich: "Hier verdrängt man Menschen lediglich von einem Ort zum nächsten, ohne ein Problem zu lösen." Der Ausbau einer zielgerichteten Sozialarbeit sei in den vergangenen Jahren verschlafen worden. (APA, 18.4.2018)