Die Mitarbeiter der OPCW sind nun doch schon am Dienstag in Douma angekommen. Eigentlich sollten sie am Montag eintreffen, Russland und Syrien hatten sie aber zunächst an der Weiterreise gehindert.

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Den Haag – Einen Tag früher als angekündigt, aber einen später als ursprünglich geplant, haben Chemiewaffenexperten nach Berichten syrischer Staatsmedien die Stadt Douma (Duma) erreicht. Das Team der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) sei am Dienstag in der Stadt in Ost-Ghouta eingetroffen, berichtete die Nachrichtenagentur Sana. Sie sollen dort einen mutmaßlichen Giftgasangriff gegen Zivilisten untersuchen.

Westliche Staaten machen dafür die syrische Regierung verantwortlich. Eigentlich sollten die zunächst blockierten Experten einer russischen Ankündigung zufolge erst am Mittwoch nach Douma reisen. Die neun Spezialisten waren am Samstag in Damaskus eingetroffen, bekamen aber zunächst keinen Zutritt zu Douma. Großbritannien hatte Russland und Syrien vorgeworfen, die Ermittlungen zu blockieren. Das aber wies Russland entschieden zurück und begründete die Verzögerung mit "Sicherheitsfragen".

Keine Suche nach Schuldigne

Die Westmächte hatten mit dem Angriff, der am 7. April in Douma stattgefunden haben soll, ihre Attacke auf Giftgaseinrichtungen in Syrien gerechtfertigt. Dabei waren am Samstag mehr als 100 Marschflugkörper eingesetzt worden. Die Mission der OPCW, die nun etwa zehn Tage nach dem Vorfall beginnt, soll allerdings keine Schuldigen benennen, sondern ausschließlich die Frage klären, ob Giftgas eingesetzt wurde oder nicht.

Die westlichen Verbündeten hatten in den vergangenen Tagen angegeben, Beweise dafür zu haben, dass der syrische Präsident Bashar al-Assad hinter der Tat steckt. Eine unabhängige Untersuchung legte die Beteiligung der Regierung nahe. Syrien und sein Verbündeter Russland weisen die Anschuldigungen zurück. Der Chemiewaffeneinsatz sei inszeniert worden. (APA, 17.4.2018)