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Pluto (links) und sein unverhältnismäßig großer Mond Charon. Mit 1.200 Kilometern Durchmesser hat Charon mehr als die Hälfte des Durchmessers des Zwergplaneten.
Foto: AP/NASA/APL/SwRI

Garching – Die für Namensvergaben jenseits der Erde zuständige Internationale Astronomische Union (IAU) hat die ersten offiziellen Bezeichnungen für Oberflächenstrukturen auf dem großen Plutomond Charon bekanntgegeben. Als Leitmotiv haben sich dabei Science Fiction und Mythologie abgezeichnet: Alle Namen haben Bezug zu – realen oder fiktiven – Visionären und Entdeckern.

Die Hügelkette Clarke Montes etwa wurde nach dem großen Science-Fiction-Autor Arthur C. Clarke benannt, der unter anderem die Vorlage zu dem Film "2001: Odyssee im Weltraum" schrieb. Nicht weit davon entfernt liegt passenderweise der Kubrick Mons, der mit Stanley Kubrick den Regisseur ehrt, der die Geschichte 1968 verfilmte. Butler Mons wiederum würdigt die 2006 verstorbene SF-Autorin Octavia E. Butler.

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Die Sonde New Horizons ermöglichte erstmals einen Blick auf die Oberflächenstrukturen Charons.
Foto: NASA/JHUAPL/SwRI AP/

Ebenfalls auf die SF verweist der Krater Pirx, benannt nach der wohl beliebtesten Figur Stanislaw Lems, dem Raumschiffpiloten Pirx, der in zahlreichen Kurzgeschichten des Schriftstellers die Hauptrolle spielte. Der Krater Nemo wiederum bezieht sich auf Kapitän Nemo, der in zwei Romanen des französischen Schriftstellers Jules Verne das U-Boot Nautilus befehligt. Mit Dorothy stand die Heldin von L. Frank Baums Kinderbuch "Der Zauberer von Oz" für einen weiteren Krater Pate.

Vorgeschlagen wurden die Bezeichnungen von den Mitarbeitern der US-Mission New Horizons, die den Zwergplaneten Pluto und seine Monde erstmals von Nahem erkundete. Doch nicht alle Bezeichnungen stammen aus der Moderne. Ein Chasma – eine tiefe Erdspalte – wurde beispielsweise nach dem Boot, das den ägyptischen Sonnengott Re über den Himmel trug, Mandjet genannt: laut IAU eines der ältesten mythologischen Beispiele für ein Raumfahrzeug. (jdo, 12.4.2018)