Freiburg – Im Fall des jahrelangen Missbrauchs eines Kindes bei Freiburg muss sich der erste von insgesamt acht Tatverdächtigen vor Gericht verantworten. Der 41 Jahre alte Deutsche habe sich in mindestens zwei Fällen an dem heute neun Jahre alten Buben aus dem südbadischen Staufen vergangen, sagte Staatsanwältin Nikola Novak zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Freiburg am Donnerstag.

Es habe dabei schwerste sexuelle Übergriffe gegeben. Der Angeklagte habe über die Mutter des Buben und deren Lebensgefährten Kontakt zu dem Kind bekommen. Das Paar habe das Kind im Internet angeboten und Männern gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen.

Der 41-Jährige ist laut Gericht wegen schweren Kindesmissbrauchs vorbestraft. Für den Prozess vor der Jugendschutzkammer des Gerichts sind den Angaben zufolge zunächst drei Verhandlungstage geplant. Ein Urteil könne es demnach in der nächsten Woche geben. Weitere Prozesse folgen. In dem Fall gibt es insgesamt acht Verdächtige, sie sitzen alle in Untersuchungshaft.

Öffentlichkeit ausgeschlossen

Die Öffentlichkeit ist für die Aussage des Angeklagten ausgeschlossen worden. Der Deutsche habe ein Geständnis angekündigt und gegenüber einem psychiatrischen Gutachter die Taten eingeräumt, sagte der Vorsitzende Richter Stefan Bürgelin zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Freiburg am Donnerstag.

Da der Angeklagte über sein Sexualleben berichten wolle, werde die Öffentlichkeit zu seinem Schutz ausgeschlossen. Dies gelte auch für die Plädoyers und das letzte Wort des Angeklagten vor dem Urteil. Zudem werden vor Gericht Videoaufnahmen der Taten gezeigt, auch diese ohne Öffentlichkeit. (APA, 12.4.2018)