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Ob und wann die Ausreise für ein chinesisches Pandamännchen nach Wien genehmigt wird, bleibt abzuwarten.

Foto: AP/Drew Fellman

Derzeit steht ein potenzieller Migrant im besonderen Fokus der österreichischen Staatsspitze. Ein Pandabär muss her, so die Devise, und daher besuchen Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Kanzler Sebastian Kurz einen chinesischen Tierpark. Genauer gesagt: den Du Jiangyan Panda Park in der Provinz Sichuan im Westen des Landes, wo auch drei im Schönbrunner Tiergarten geborene Bären leben. Van der Bellen sprach dann auch von einem Besuch der Auslandsösterreicher im Panda-Park.

Sichuan gilt als Zentrum der bedrohten Tierart, in Österreich werden diese vermisst, ist doch 2016 mit dem Tod von Long Hui das einzige Männchen im Schönbrunner Tiergarten verstorben. Er hinterließ Pandamutter Yang Yang mit ihren zwei Jungen. Dass Long Hui die natürliche Fortpflanzung gelang, spricht sehr für den Wiener Boden, gilt diese doch abseits der natürlichen Lebensräume als ziemlich selten.

Leihgabe

Jedenfalls haben die höchsten Vertreter der Republik gute Chancen auf bärigen Erfolg. Kein geringerer als Präsident Xi Jinping hatte schon am Sonntag beim Staatsbesuch zugesagt, das Ansinnen der Österreicher wohlwollend zu prüfen. Bei Gesprächen der heimischen Repräsentanten in Sichuan soll die Bereitschaft der Chinesen zur Leihgabe weiter gewachsen sein, wollen Beobachter erkannt haben.

Einen reinen Freundschaftsdienst werden die Chinesen Wien aber nicht erweisen. Grosso modo kann mit einer Leasingrate von einer Million Dollar gerechnet werden – pro Jahr. Allerdings versichern Eingeweihte, dass Schönbrunn einen deutlichen Rabatt erhalte – wohl auch wegen der erfolgreichen Reproduktion. Yang Yang gelang die erste Aufzucht von Zwillingen durch eine Pandaweichbchen überhaupt.

Einmalzahlung für Geburt

Das ändert freilich nichts daran, dass bei einer neuerlichen Fortpflanzung hohe Einmalzahlungen fällig werden. Ausgaben, die sich laut Experten aber locker bezahlt machen, gelten die Pandas doch als Besuchermagnet. Überdies wird normalerweise im Einstellvertrag festgelegt, dass die Leihgebühr dem Artenschutz zugutekommt. Das gilt neben Pandas beispielsweise für Koala.

Ob und wann die Ausreisegenehmigung für ein Pandamännchen erteilt wird, bleibt vorerst noch abzuwarten. Zu hören ist, dass es schon im Herbst so weit sein könnte, möglicherweise aber auch erst 2019. Mit Spannung wird erwartet, ob Präsident Xi den Panda im Zuge eines Gegenbesuchs mit im Gepäck haben wird. (Andreas Schnauder; 11.4.2018)