Erl – In der Causa rund um die Vorwürfe gegen die Festspiele Erl und deren Künstlerischen Leiter Gustav Kuhn sieht sich der Blogger Markus Wilhelm mit einer weiteren Einstweiligen Verfügung konfrontiert. Wilhelm ist es ab sofort untersagt, Behauptungen öffentlich zu verbreiten, denen zufolge beim Betrieb der Tiroler Festspiele Erl der Verdacht auf Korruption und Parteienfinanzierung vorliegt.

Dies habe das Landesgericht Innsbruck entschieden und damit einem Antrag der Festspiele auf Erlassung einer solchen Einstweiligen Verfügung stattgegeben, teilte Medienberater Josef Kalina der APA am Mittwoch mit. Außerdem habe das Gericht "jegliche Einreden" des Bloggers verworfen.

Kreditschädigend und beleidigend

Ein Mitte Februar 2018 veröffentlichter Artikel des Bloggers mit dem Titel "Die unfassbaren Zuständen bei den Tiroler Festspielen Erl" wertete das Gericht als kreditschädigend und beleidigend. Der von Wilhelm geäußerte Verdacht auf Korruption und Parteienfinanzierung fehle es an einem konkreten und wahren Sachverhalt, so der zuständige Richter in der Begründung.

Bereits Anfang März hatte das Landesgericht eine Einstweilige Verfügung gegen Wilhelm erlassen. Dabei ging es um Vorwürfe gegen Kuhn wegen angeblicher sexueller Nötigung und Vergewaltigung.

Das Festival sah sich unter anderem mit Vorwürfen von "modernem Sklaventum", Lohn- und Sozialdumping, Lohnwucher, Scheinselbstständigkeit und Korruption konfrontiert. Kuhn wurde neben sexueller Nötigung und Vergewaltigung auch eine einschüchternder Führungsstil vorgeworfen. Der Dirigent und Künstlerische Leiter sprach von "unhaltbaren Anschuldigungen". (APA, 11.4.2018)