Kairo – In Ägypten sind 36 Angeklagte wegen Anschlägen gegen die christliche Minderheit zum Tod verurteilt worden. Ein Militärgericht sah es am Dienstag als erwiesen an, dass die Männer an drei Bombenangriffen auf Kirchen im Dezember 2016 und im April 2017 beteiligt waren. Bei den Attacken, die von Extremisten des "Islamischen Staates" (IS) für sich beansprucht wurden, starben mehr als 70 Menschen.

48 Angeklagte

Den insgesamt 48 Angeklagten, von denen zwölf auf der Flucht sind, wird unter anderem die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Der Großmufti muss das vorläufige Urteil noch bestätigen, seine Entscheidung ist allerdings nicht bindend.

Das nordafrikanische Urlaubland hat seit dem Sturz der islamistischen Muslimbrüder 2013 mit Anschlägen zu kämpfen. Ein Ableger des IS verübte auch immer wieder Angriffe im Land. Unter den Opfern waren viele koptische Christen, die etwa zehn Prozent der Bevölkerung des Landes ausmachen. (APA, 10.4.2018)