Wien – Die S-Bausparkasse hat im Vorjahr um 17,1 Prozent (insgesamt 205.305) weniger neue Bausparverträge abgeschlossen als 2016. Das Vorstandsduo Thomas Köck und Astrid Kratschmann am Dienstag bekannt. Geprägt wurde das Vorjahr von der allgemein niedrigeren Sparquote, der Abspaltung des großvolumigen Wohnbaugeschäfts an die Muttergesellschaft Erste Bank, die Streichung von Incentives (also nicht prämienbegünstigte zweit und dritt-Verträge) und die Streichung von "Übersparung". Damit ist gemeint, dass die Sparer lediglich bis zur maximal geförderten Höhe einzahlen können.

Im Vojahr gab es zudem keine Kündigungsaktion für zinshohe Altverträge. Etwa ein Dutzend Verträge gebe es noch, die eine Haben-Verzinsung von 3,5 bis vier Prozent hätten, so Köck.

Pflege-Darlehen floppten

Die Möglichkeit Bauspardarlehen auch für die Pflege zu verwenden, sei von den Kunden nicht angenommen worden und wird daher nicht mehr aktiv verkauft, sagte Köck auf eine Frage des Standard. "Die Kunden trauen uns bei der Pflege keine Kompetenz zu, deshalb: Schuster bleib bei deinem Leisten", so Köck.

Der im Vorjahr gestartete Mitarbeiterabbau inklusive Sozialplan, der mit der zunehmenden Digitalisierung begründet wird, hätten viele langgediente Mitarbeiter angenommen. Angeboten wurden Halbzeitmodelle bis zur Regelpension in Blockform. Die vom AMS geförderte Altersteilzeit wurde nicht gewählt, weil mit einer "Blockung" der Arbeitszeit die Aufnahme neuer Mitarbeiter einher gehen würde, sagte Köck. Wirksam werde der Personalabbau in zwei bis drei Jahren, wenn das Modell auslaufe. Von den betroffenen 53 Mitarbeitern hätten 38 den Sozialplan angenommen; die S-Bausparkasse habe dafür 1,2 Mio. Euro in der Bilanz rückgestellt. Das durchschnittliche Alter der Mitarbeiter in der S-Bausparkasse liege bei 49 Jahren. Von den derzeit 220 Mitarbeitern sollen 180 Vollzeit-Mitarbeitern übrig bleiben.

Die S-Bausparkasse hat ihren Sitz im Erste-Campus beim Wiener Hauptbahnhof. Die jahrzehntelange Zentrale im dritten Bezirk in der Beatrixgasse wurde 2016 verkauft. "Den Bilanzeffekt" für die Bausparkasse bezifferte Köck mit zwölf Millionen Euro.

Im Vorjahr hat die S-Bausparkasse (kommt in Österreich auf einen Marktanteil von zirka 32 Prozent) hat im Vorjahr mit 622 Millionen Euro um 13,6 Prozent mehr neue Darlehen vergeben. Die meisten wurden mit einer 20-jährigen Fixzinsbindung abgeschlossen. (cr, 10.4.2028)