Rund um den Vienna City Marathon werden auch heuer wieder zahlreiche Sicherheitskräfte im Einsatz sein.

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Auf dem Rathausplatz sollen bis zum Marathon alle 78 geplanten Poller stehen.

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Wien – Nach der Amokfahrt von Münster und den im Zuge des Berliner Halbmarathons festgenommenen mutmaßlichen Islamisten ist die Frage nach der Sicherheit von Plätzen und Straßen sowie von Veranstaltungen auch in Österreich wieder in den Blickpunkt gerückt. Am 22. April findet der Vienna City Marathon (VCM) statt, im Vorjahr nahmen 42.000 Teilnehmer an den verschiedenen Laufbewerben teil. Um die Sicherheit der Sportler und tausenden Zuseher sicherzustellen, werden "in den nächsten Tagen weitere Sicherheitsbesprechungen stattfinden", kündigte ein Polizeipressesprecher an. Details wollte er noch keine nennen. 2017 wurden am Marathonwochenende bis zu 500 Beamte eingesetzt.

Dazu kommen zahlreiche Ordner, die vom Veranstalter gestellt werden. Zum STANDARD hieß es, dass in diesem Jahr "rund 550 Ordner" tätig sein werden. Diese Zahl entspricht einem "seit Jahren etwa gleichbleibenden Niveau".

Auch auf private Security-Mitarbeiter wird vertraut: Das Unternehmen G4S, seit 2010 Sicherheitsdienstleister beim Vienna City Marathon, setzt auch in diesem Jahr wieder rund 170 Mitarbeiter ein, wie es auf Anfrage heißt.

Gefährdungslage unverändert

Bis zum Marathon sollen dann auch alle 78 Poller auf dem Rathausplatz stehen – an der Ring-Seite und an den seitlichen Zufahrten, also Ecke Felderstraße und Ecke Lichtenfelsgasse. Dies ist Teil eines im vergangenen Jahr präsentierten Sicherheitskonzepts, um Angriffe mit Fahrzeugen zu verhindern. Die jüngsten Ereignisse in Deutschland haben laut Polizei nichts an der Einschätzung der Gefährdungslage verändert. Man gehe weiterhin – und das seit den Anschlägen in Paris auf die Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" im Jänner 2015 – von einer erhöhten abstrakten Gefährdungslage aus.

In der Kärntner Straße auf Höhe Walfischgasse werden ab 16. April elf Poller errichtet. Dritter Standort ist die Mariahilfer Straße. Ein Konzept dafür ist derzeit in Bearbeitung, weil neben Pollern noch andere Optionen möglich sind – laut Polizei etwa Steinbänke oder massive Blumentröge. Der österreichische Architekt Dietmar Feichtinger, der derzeit den Eiffelturm terrorsicher macht, hält die Mariahilfer Straße als teilweise Fußgängerzone schon jetzt für weit sicherer als früher. "Es gibt weniger Autos, die Menschen haben so mehr Platz und sind nicht mehr so gedrängt unterwegs", so Feichtinger zum STANDARD. (krud, ksh, 9.4.2018)