Xaver Schlager gewann das Kopfballduell gegen Philipp Wiesinger, verlor aber das Spiel.

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Linz – Der LASK hat in der Bundesliga die Gunst der Stunde genutzt. Die in Form agierenden Linzer fügten Meister Salzburg am Sonntag die zweite Saisonniederlage zu und sammelten im Rennen um den ersten Europacup-Start nach 19 Jahren weiter Punkte. Für den Tabellenführer aus der Mozartstadt lässt sich das 0:1 verkraften. Der Blick ist auf das Europa-League-Rückspiel gegen Lazio gerichtet.

"Man kann aus jedem Spiel etwas mitnehmen, auch aus dem heute für das Lazio-Spiel", sagte Trainer Marco Rose nach der dritten Niederlage in seiner Amtszeit. Für sein Team war es die zweite in Folge nach dem 2:4 in Rom am vergangenen Donnerstag. Rose schonte fünf Spieler, darunter Stefan Lainer, Duje Caleta-Car und Valon Berisha. Das Viertelfinal-Hinspiel sorgte bei den Salzburgern offenbar weniger für müde Beine als leere Köpfe.

"Wir sind nicht Barcelona"

"Das sind völlig unterschiedliche Spiele und Wettbewerbe. In Rom spielst du gegen Spieler wie Immobile und vor großer Kulisse, hier ging es darum, gegen den LASK dagegenzuhalten", meinte Rose in seiner Analyse. Nach 40.000 in Rom saßen in Pasching knapp 5.500 auf den Tribünen. Die Hausherren machten es Österreichs Europacup-Aushängeschild auch denkbar schwer, agierten wie von Trainer Oliver Glasner angekündigt aus einer gesicherten Abwehr und setzten Nadelstiche nach vorne.

Joao Victor traf in der 62. Minute entscheidend, wobei der Brasilianer von seinen Gegenspielern zu viel Platz erhielt. Rose sprach vom nächsten "leichten Gegentor", das seine Elf erhalten habe. "Jetzt gilt es nach zwei Niederlagen in Folge den Finger in die Wunde zu legen und Donnerstag anzugreifen", sagte der Deutsche. Auch Xaver Schlager sah Fehler, den man gegen Lazio nicht machen dürfe. Der Teamspieler sprach von einem verdienten Sieg des LASK und stellte fest: "Wir sind nicht Barcelona, wir sind nur Salzburg."

LASK spricht EL-Ambition offen aus

Für Salzburg war die erste nationale Niederlage seit Ende August (0:1 bei Sturm) im Hinblick auf die Tabelle kein wirklicher Beinbruch. Da Verfolger Sturm am Samstag gegen die Austria verloren hatte, beträgt der Vorsprung des Titelverteidigers auf die Grazer weiter acht Zähler. Der LASK streifte mit dem vierten Sieg in Serie indes wichtige Punkte ein. Der Aufsteiger (48 Punkte) reihte sich knapp hinter Rapid (49) wieder als Vierter ein und ließ die Admira (46) hinter sich.

Trainer Oliver Glasner fand nach einem "sehr, sehr schönen Tag" nichts zu kritisieren. Der beim Thema Europacup stets abwinkende 43-Jährige war, wieder einmal darauf angesprochen, am Sonntag schon auskunftsfreudiger. "Wir werden nicht anfangen, absichtlich zu verlieren", sagte Glasner. Routinier Emanuel Pogatetz stellte klar: "Nach vier Siegen in Folge wollen wir den Europa-League-Platz schaffen."

Weiter sei es wichtig, von Spiel zu Spiel zu denken, bemühte Pogatetz eine Fußballerphrase. Am Samstag wartet auswärts Schlusslicht St. Pölten, gegen einen Erfolg der Linzer spricht wenig. Das Selbstvertrauen passt jedenfalls, Mittelfeldspieler Peter Michorl analysierte: "Gegen einen solchen Gegner ist der Sieg sehr hoch zu bewerten." (APA, 9.4.2018)