Großartige Schauspieler in der Serie "Black Spot" auf Amazon, etwa Suliane Brahim als alleinerziehende Sheriffin.

Foto: screenshot youtube

Zugegeben, der User-Algorithmus hat momentan wegen der Facebook-Affäre nicht gerade eine gute Nachred'. Er hat dennoch eine Chance verdient. Nämlich dann, wenn man nach einer besonders addiktiven Streaming-Serie, die man sich binge-watchend (gleich mehrere Folgen hintereinander) reingezogen hat, plötzlich in ein tiefes Loch fällt. Und was nun?

Wie es der Zufall so will, wissen die Streamingdienste eh schon längst, was wir wollen. Manchmal zumindest. In diesem Fall lautet der unverlangt gemachte Vorschlag: Black Spot auf Amazon. Dazu ein düsteres Foto. Schnell die Internet Movie Database konsultiert: belgisch-französische Produktion ... 7,7 von 10 Punkten in der Userbewertung ... Nicht rasend viel, aber hey, das ist eine europäische Serie mit Ecken und Kanten, in einer unverständlichen Sprache, so etwas finden die Amis nie so cool wie ihre hochglanzgelackten Massenprodukte.

Trailer (in französischer Sprache)
France Télévisions

Die Nacht wurde recht kurz. Mit Zone Blanche (so der französische Originaltitel mit gleicher Bedeutung wie "black spot", ein Handy-Funkloch) hat die Crew um Autor Mathieu Missoffe eine hochspannende Mischung aus Krimi, Mystery und Western (ausgerechnet im waldigen Nordosten Frankreichs!) erschaffen. Ort des Geschehens ist ein Kaff namens Villefranche, und dort passiert so allerhand Mörderisches.

Großartige Schauspieler, etwa Suliane Brahim als alleinerziehende Sheriffin, sprich: Kommissarin. Und auch Drehbuch und Regie: sehr gelungen. Immer dann, wenn man glaubt, oh nein, jetzt gleitet die Krimihandlung ins Mystery-Fach ab, wird man von der trockenen Realität eingeholt. Und zum Schluss noch ein Cliffhanger, der für Staffel zwei Gutes verspricht. Danke, Algorithmus. (Gianluca Wallisch, 9.4.2018)