Manche Sonnenschutzmittel erinnern optisch eher an Fensterreiniger.

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Bernadette Redl beschäftigt sich von Berufs wegen mit Gesundheit. Sich selbst zu schützen wird einem nicht überall leicht gemacht – wie in diesem Fall.

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Die Bergsonne kann brutal sein. Wer wie ich in den ersten Frühlingstagen rund um Ostern im Gebirge war, weiß, wovon die Rede ist. Da ist Ausstattung alles: Hautbedeckende Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnenbrille gehören dazu. Und natürlich eine Sonnencreme – für freiliegende Hautstellen wie Gesicht, Nacken und Hände.

Ich habe viel über UV-Strahlen gelesen – deshalb: Unter Lichtschutzfaktor 50 kommt bei mir nichts auf die Haut. Dafür, mir einen guten Sonnenschutz zu kaufen, hatte ich in diesem Jahr allerdings noch keine Zeit. Und so habe ich vor dem Winterurlaub nur schnell eingepackt, was noch zu Hause war: Ein Sonnenspray, das ich im Vorjahr im Urlaub erstanden hatte, weil meine Tube dort leer geworden ist.

Schon bei diesem Kauf im Sommer 2017 in Kärnten hatte ich ein Problem: Im Geschäft im Urlaubsort war die Auswahl mit LSF 50 bescheiden, die einzige Option war besagtes Spray mit der Aufschrift "for Kids". Mangels Alternativen griff ich zu.

Glänzend-klebrige Gesichter

Als ich das Spray vergangenen Karfreitag dann vor der Bergwanderung aus dem Koffer holte, wurde ich von der Familie prompt ausgelacht. Der Grund: Das Spray sieht haargenau aus wie eine Putzmittel-Flasche.

Und dennoch: Schutz muss sein, und so wurde die halbe Familie damit besprüht. Mit glänzend-klebrigen Gesichtern spazierten wir los. Schon nach kurzer Zeit am Berg rann der Schweiß uns in die Augen und mit ihm die Sonnencreme. Ein höllisches Brennen in den Augen war die Folge, dazu liefen uns ständig Tränen übers Gesicht, und am Abend waren unsere Augen vom ständigen Reiben ganz rot gescheuert.

Das kann so nicht noch einen Tag sein, dachte ich mir. Und so machte ich mich im Tiroler Bergdorf auf in den einzigen Supermarkt. Nach einer erfolglosen Suche wandte ich mich dort an die Verkäuferin, die mir mitteilte: "Sonnencreme haben wir jetzt noch nicht, versuchen Sie es im Sportgeschäft."

Wenig Auswahl

Dort wurde ich tatsächlich fündig. Im Segment ab LSF 50 standen zwei kleine Tuben mit je 20 ml – eine um acht, die andere um 14 Euro – zur Auswahl. Ich entschied mich für die günstigere Option. Doch schon auf dem Rückweg zum Hotel wurde ich skeptisch – die Menge würde wohl kaum für die ganze Familie reichen.

Doch zumindest in dem Punkt hatte ich wettertechnisches "Glück": Denn die Sonne haben wir bis zum Ende des Urlaubs nicht mehr gesehen. Und meine erste Tat zu Hause war: gute Sonnencreme in ausreichender Menge zu kaufen. (Bernadette Redl, 8.4.2018)