Wenn Apple Jahr für Jahr neue Rekordgewinne und Rekordverkaufszahlen verlautbart, könnte man fast meinen, dass es beim IT-Konzern schon immer so gut gelaufen ist. Allerdings hatte das heute wertvollste Unternehmen Mitte der 90er mit größeren Problemen zu kämpfen – unter anderem ging aus dieser Zeit auch eine Spielkonsole hervor, die grandios floppte.
Abgespeckte Power-PC-CPU
Das Gerät namens "Pippin" entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen Apple und Bandai. Beim Namen hatte man keine größere Überlegung angestellt, dieser war zuvor registriert wurden und hatte bisher keine Verwendung gefunden – schließlich nahm man diesen einfach für die Konsole. Bei der Hardware setzten die beiden Unternehmen auf eine abgespeckte Power-PC-CPU.
Offiziell kein Apple-Produkt
Um die Verkaufszahlen des Macs nicht zu beschneiden, wurde darauf abgezielt, ein Gerät zu schaffen, das kaum Ähnlichkeiten mit dem Apple-Rechner hat. Kunden sollten nicht zum "Pippin" greifen, wenn sie einen Computer kaufen wollten. Dies spiegelt sich auch beim Branding wieder, das Produkt sollte als Bandai-Gerät und nicht als Apple-Konsole vermarktet werden.
Streik und sehr eingeschränkt nutzbar
Ferner wollten die Unternehmen sicherstellen, dass keine Dritt-Software auf dem Gerät verwendet wird. Auf dem "Pippin" sollten "Pippin"-Spiele gespielt werden – die Nutzung von Mac-Games war nicht möglich. Dies hatte zur Folge, dass kaum Spiele für die Konsole verfügbar waren. Als dann auch noch leitende Entwickler aufgrund Differenzen mit der Führungsetage einen Streik lostraten, war das Chaos perfekt.
Nur 42.000 Geräte verfügbar
Die Apple-Konsole floppte, nur circa 42.000 Geräte wurden zum stolzen Preis von 599 Dollar verkauft. Zu schaffen machte das Gerät auch die starke Konkurrenz in Form von Sonys Playstation und Segas Saturn. 2006 kürte PC Gamer die Konsole zu einem der schlechtesten Tech-Produkte aller Zeiten. "Leistungsschwach, überteuert und unausgelastet", so beschreibt das Medium die gefloppte Konsole. (red, 05.04.2018)